Neuseeland schreibt CO2-Neutralität gesetzlich fest

Neuseeland hat das Ziel gesetzlich festgeschrieben, zur Erfüllung des Pariser Klimaabkommens bis 2050 CO2-Neutralität zu erreichen. Das Gesetz nahm heute im Parlament in Wellington die letzte Hürde, beide großen politischen Lager stimmten dafür. Es sieht vor, dass Neuseeland bis zur Mitte des Jahrhunderts mit Ausnahme von Methan gar keine Treibhausgase mehr produziert.

Der Ausstoß von Methan, das insbesondere in der Landwirtschaft entsteht, soll im selben Zeitraum um 24 bis 47 Prozent verringert werden. Außerdem sieht das Gesetz die Einrichtung einer unabhängigen Klimawandelkommission vor, die die Regierung bei der Umsetzung der Klimaschutzziele berät und alle fünf Jahre mit CO2-Budgets festlegt, wie viele Emissionen in den kommenden Jahren erlaubt sind.

Ab 2035 nur noch erneuerbare Energien

„Wir stehen auf der richtigen Seite der Geschichte“, sagte Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern. Der Kampf gegen die Erderwärmung sei dringlich. „Unbestreitbar steigen unsere Meeresspiegel. Unbestreitbar erleben wir extreme Wetterereignisse. Unbestreitbar zeigt uns die Wissenschaft die Folgen für Flora und Fauna auf“, betonte Ahern. Dazu zähle auch die Ausbreitung von Krankheiten in Gegenden, in denen sie früher nicht aufgetreten seien.

Neuseeland will bis 2035 seinen Energiebedarf zu hundert Prozent mit erneuerbaren Energien decken. Der Inselstaat mit seinen knapp fünf Millionen Einwohnern zählt zu den rund 65 Ländern weltweit, die sich dazu verpflichtet haben, bis 2050 CO2-Neutralität zu erreichen.

Allerdings haben nicht alle dieses Ziel gesetzlich festgeschrieben. CO2-Neutralität bedeutet, dass das klimaschädliche Kohlendioxid nur noch in dem Maß ausgestoßen wird, wie es von der Umwelt, insbesondere von Wäldern und Meeren, abgebaut oder gespeichert und dadurch neutralisiert werden kann.