Ex-Minister Sessions kandidiert bei Senatswahl in Alabama

Jeff Sessions, ehemaliger Justizminister unter US-Präsident Donald Trump, will seinen Senatorenposten für den US-Bundesstaat Alabama zurückgewinnen. Das kündigte der 72-Jährige gestern Abend an. Sessions hatte den konservativen Südstaat von 1997 bis 2017 vertreten, bis er das Amt aufgab, um Justizminister zu werden.

„Als Präsident Trump nach Washington kam, hatte nur einer von hundert Senatoren den Mut, ihm zur Seite zu stehen: ich. Ich war der Erste, der Präsident Trump unterstützte. Ich war sein stärkster Anwalt. Ich bin es immer noch“, sagte der Politikveteran bei der Ankündigung seiner Kandidatur. Die Vorwahl der Republikaner ist im März, auch andere Kandidaten haben bereits Interesse an einer Nominierung für die Senatswahl signalisiert.

Jeff Sessions
APA/AFP/Jim Watson

Sessions ist in Alabama immer noch beliebt. Das letzte Mal kandidierte er 2014 für einen Sitz im Senat und erhielt 97 Prozent der Stimmen. Derzeitiger Amtsinhaber ist der Demokrat Doug Jones, der bei einer Nachwahl im Dezember 2017 den unpopulären Kandidaten der Republikaner schlug.

Von Trump entlassen

Trump hatte Sessions vor einem Jahr entlassen. Der Präsident war verärgert über Sessions’ Umgang mit den Ermittlungen zu möglichen illegalen Kontakten von Trumps Wahlkampfteam nach Russland während des Wahlkampfs 2016.

Sessions hatte sich kurz nach seinem Amtsantritt wegen seiner Rolle in Trumps Wahlkampfteam in diesen Ermittlungen für befangen erklärt und sich daraus zurückgezogen. Die Oberaufsicht über die Russland-Ermittlungen führte danach Vizejustizminister Rod Rosenstein. Dieser setzte im Mai 2017 den früheren Direktor der Bundespolizei FBI, Robert Mueller, als Sonderermittler zur Russland-Affäre ein.

Trump gab Sessions die Schuld daran, dass der Sonderermittler eingesetzt wurde. Dessen Untersuchungen bezeichnete der Präsident regelmäßig als „Hexenjagd“.