Zwei Tote wurden bei einem Brand in der Region Kangawalla an der Nordküste von New South Wales gefunden. Eine Leiche wurde in einem ausgebrannten Auto entdeckt, eine weitere Frau starb an den Folgen schwerer Verbrennungen im Krankenhaus. Eine dritte Person wurde bei einem anderen Brand in Taree, ebenfalls an der Nordküste, tot geborgen, nachdem dort am Samstagnachmittag (Ortszeit) ein Brand ausgebrochen war.
Bei den Bränden seien mehr als 30 Menschen verletzt worden, darunter 19 Feuerwehrleute, schreibt der britische „Guardian“. Trotz einer kleinen Verschnaufpause am Samstag deute die Wettervorhersage für die kommende Woche darauf hin, „dass das Schlimmste noch nicht vorbei ist“, so Gladys Berejiklian, Regierungschefin des Bundesstaates New South Wales.
Fast hundert Buschfeuer lodern in den Bundesstaaten New South Wales und Queensland auf einem rund tausend Kilometer langen Streifen entlang der Ostküste, fünf von ihnen sind weiterhin hochgefährlich. In einigen Gebieten waren die Bewohner von Fluchtrouten abgeschnitten und wurden daher aufgerufen, an Ort und Stelle Schutz zu suchen.
Einsatzkräfte befürchten mehr Opfer
„Leider haben viele Menschen um Hilfe gerufen, aber wegen der Größe und Schnelligkeit der Feuer konnten wir nicht zu jedem vordringen, nicht einmal auf Straßen oder im Hubschrauber“, erklärte die Feuerwehr von New South Wales. Der Leiter der Feuerwehr schrieb auf Twitter, die Brände seien „beispiellos“.
Australiens Premier Scott Morrison sagte am Samstag nach Bekanntwerden der zwei Todesopfer: „Leider haben wir zwei Australier verloren, und ich fürchte, dass wir noch vor Tagesende mehr verlieren werden.“
Morrison weicht Frage nach Klimawandel aus
Den Buschfeuern gingen eine ungewöhnlich lange Dürre, starker Wind, geringe Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen voraus. Für den anstehenden Sommer in Australien bereitet sich das Land auf Temperaturen in Rekordhöhe vor. Das warf in Australien auch Fragen nach der Rolle des Klimawandels bei den Buschfeuern auf.
Buschfeuer in Australien
Bei verheerenden Buschfeuern in Australien starben mindestens drei Menschen (Videoquelle: APTN)
Premier Morrison wich der Frage von Journalisten jedoch aus. „Meine einzigen Gedanken sind heute bei denen, die ihr Leben und ihre Familien verloren haben, bei den Feuerwehrleuten, die die Brände bekämpfen (und) bei der Reaktion, die jetzt geleistet werden muss“, so Morrison.
Anders äußerste sich Carol Sparks, Bürgermeisterin einer der betroffenen Orte. „Wir sind so sehr von Dürre und dem Mangel an Regen betroffen“, sagte sie. „Es ist der Klimawandel, daran besteht kein Zweifel. Das ganze Land wird davon betroffen sein. Wir müssen einen ernsthaften Blick auf unsere Zukunft werfen“, zitierte der „Guardian“ die Bürgermeisterin.