Letzte Wale aus russischem „Gefängnis“ in Freiheit

Nach mehr als einem Jahr in Gefangenschaft sind die letzten der knapp hundert Wale im Osten Russlands wieder in Freiheit. Alle Tiere seien in ihre natürliche Umgebung zurückgekehrt, teilte das russische Forschungsinstitut für Fischerei und Meereskunde mit. Demnach wurden heute die letzten 31 Belugas in einer Bucht am Japanischen Meer freigelassen.

Schlechtes Wetter hatte die Rettungsaktion zuletzt immer wieder verzögert. Die Orcas und Belugas waren über Monate auf engstem Raum in einer Anlage am Japanischen Meer in der Nähe von Wladiwostok eingesperrt. Wegen der Nähe zu China befürchteten Tierschützerinnen und Tierschützer, dass die Tiere an chinesische Aquarien verkauft werden könnten. Der Fall sorgte international für Kritik. Prominente wie Schauspieler Leonardo DiCaprio und Pamela Anderson schlossen sich dem Protest an.

Auch rechtliche Folgen

Die ersten Wale waren Mitte Juni freigekommen. Der Transport auf der Straße und zu Wasser dauerte nach Angaben der Behörden sechs Tage. Die Wale sollten dort ausgesetzt werden, wo sie gefangen wurden. Die Umweltorganisation Greenpeace kritisierte, dass sie den Transport nur aus der Ferne verfolgen durfte.

Wissenschaftler statteten mehrere Wale mit Sensoren aus, um zu verfolgen, wie sie sich im Meer zurechtfinden. Die von Tierschützern als „Walgefängnis“ bezeichnete Anlage wurde auch ein Fall für die Justiz: Mehrere Firmen, welche die viel zu kleinen Becken angemietet haben, wurden zu Geldstrafen verurteilt. Künftig soll der Fang von Walen zu nichtwissenschaftlichen Zwecken verboten werden.