Winterliche Straßenverhältnisse in Obertilliach in Tirol
APA/EXPA/Johann Groder
Stromausfälle und Straßensperren

Behinderungen durch heftige Schneefälle

In weiten Teilen Österreichs nimmt der Neuschnee kräftig zu. Große Regen- und Schneemengen werden den ganzen Tag über in Osttirol, Kärnten und Salzburg erwartet. So kommen im Südwesten verbreitet 20 bis 60 Zentimeter und in den Karnischen Alpen sogar bis zu ein Meter Schnee zusammen, wie wetter.ORF.at in der Früh berichtete. Doch auch im Osten kommt es zu Schnee- und Regenfällen, etwa im Wienerwald, wie es am Vormittag hieß.

In Oberkärnten spitzt sich die Lage nach den Schneefällen der vergangenen Nacht zu. Im Lesachtal gibt es bisher rund 70 Zentimeter Neuschnee, Schulen bleiben zu, weil die Busse nicht fahren können. In Großkirchheim sind es knapp 60 Zentimeter Neuschnee, in Heiligenblut ein knapper Meter.

Sämtliche Schulen und Kindergärten in den Mölltaler Gemeinden Heiligenblut, Großkirchheim, Mörtschach, Winklern und Flattach müssen geschlossen bleiben, ebenso wie das Bildungszentrum Lesachtal. Das bedeutet schulfrei für 110 Kinder und Jugendliche. Viele Zufahrtsstraßen sind unpassierbar, daher können die Schulbusse nicht fahren.

Ein Mann bedient eine Schneefräse
APA/EXPA/Johann Groder
Die Straßen und Wege müssen vom Schnee befreit werden

Schneepflüge im Dauereinsatz

In der Früh waren auch knapp 1.000 Haushalte in Oberkärnten ohne Strom. Von Greifenburg bis ins obere Mölltal und in die Innerkrems gibt es mehrere Stellen, an denen die Stromleitungen durch umgestürzte Bäume beschädigt wurden. Die Schneefräsen und -pflüge sind seit Dienstagnachmittag im Dauereinsatz. Der Schneefall war auch in der Früh unverändert stark.

Mann geht mit Schaufel auf einer mit Schnee und Matsch bedeckten Straße
APA/EXPA/Johann Groder
In einigen Regionen soll es den ganzen Tag über schneien

Der Bürgermeister von Lesachtal, Johann Windbichler, riet dem Bezirkshauptmann, die Hauptverbindung ins Tal ab Kötschach-Mauthen zu sperren, denn es gebe immer wieder Schneerutschungen. Auf dem Grasboden finde der nasse Schnee keinen Halt und schiebe sich auf die Fahrbahn. Zahlreiche Straßen mussten gesperrt werden. Es gilt auch Kettenpflicht – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Weil durch den nassen Schnee Bäume knicken, sind viele Nebenstraßen gesperrt. Der Großkirchheimer Bürgermeister befürchtet den Ausnahmezustand bei weiteren Schneefällen. Denn der Schutzwald wurde von Sturm „Vaia“ 2018 zerstört – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Probleme auch in Ost- und Nordtirol

In Osttirol sind laut Angaben von in der Früh 2.500 Haushalte ohne Strom. Osttirol habe es aufgrund des starken Schneefalls ziemlich großflächig erwischt, sagte Klaus Schüller von der Tinetz. Durch die Schneelast sind Bäume auf Leitungen gestürzt oder Leitungen aufgrund schwerer Schneewalzen gerissen. Das Villgratental sei derzeit abgeschaltet, so Schüller Mittwochfrüh.

Mit Hilfe der Feuerwehr habe man die gerissenen Seile von der Straße geborgen. Auch in Nordtirol gab es Probleme, etwa am Zirlerberg auf der Brennerautobahn oder bei Oberperfuß, wo ein Auto in die Melach stürzte – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Salzburg: Fahrzeugen fehlt Winterausrüstung

Auch in Salzburg sorgt der Neuschnee für Chaos. In der Nacht auf Mittwoch schneite es bis in alle Täler. Dadurch gab es in der Früh auf den Straßen zahlreiche Verkehrsprobleme. In Obertauern lag laut Informationen in der Früh ein halber Meter Neuschnee – zusätzlich zur dort schon länger liegenden weißen Pracht. Südlich des Pass Lueg gebe es eine geschlossene Schneedecke, teilte die Straßenmeisterei in der Früh mit. Fast 100 Räumfahrzeuge seien im Einsatz, sagte Alfred Pfeifenberger von der Straßenverwaltung des Landes.

Schwerpunkt sei die Tauernautobahn im Pongau: „Es gibt Probleme zwischen Altenmarkt und dem Tauerntunnel. Viele Fahrzeuge haben noch keine Winterausrüstung drauf. Viele Lkw-Fahrer haben auch keine Schneeketten dabei. Viele Fahrzeuge stehen auf dem Pannenstreifen, einige blockieren die Fahrbahn. Wir versuchen, die Schneemassen zu räumen. In diesem Bereich ist die Lage derzeit sicher extrem.“ Die Feuerwehr berichtet von Stromausfällen im Lungau, Pongau und Pinzgau, weil Bäume durch Schneelasten auf die Leitungen gefallen seien – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Steiermark: Schneechaos im Ennstal

Der frühe Wintereinbruch sorgt auch in der Obersteiermark für ein Verkehrschaos: Die Ennstal-Straße ist bei Schladming gesperrt, und auch im Bezirk Murau gibt es Probleme. Die winterlichen Fahrverhältnisse legten den Verkehr in der Nacht auf Mittwoch teils völlig lahm: So gab es zwischen Schladming und Gröbming in der Früh keinen Zugsverkehr – mittlerweile ist die Strecke wieder frei, laut ÖBB ist aber mit längerer Fahrzeit zu rechnen – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Heftige Schneefälle auch in Südtirol

Auch in den italienischen Alpen sorgen heftige Schneefälle für schwere Verkehrsstörungen. In Südtirol habe es in der Nacht auf Mittwoch 40 bis 50 Zentimeter geschneit, meldete die italienische Nachrichtenagentur ANSA. Zahlreiche Straßen und die Eisenbahnlinie im Pustertal seien von umgestürzten Bäumen blockiert worden. Neben dem Pustertal seien das Eggental und das Grödner Tal am stärksten betroffen. In Bozen wurden Keller unter Wasser gesetzt. Mehrere Alpenpässe wurden zusätzlich zu den im Winter ohnehin gesperrten Pässen gesperrt. Auf der Brennerautobahn bildeten sich zwischen Brixen und dem Brenner längere Lastwagenstaus.