Namensstreit: Taiwan stoppt Verkauf von Huawei-Smartphones

Wegen der Bezeichnung „Taiwan, China“ in den Geräteeinstellungen hat Taiwan den Verkauf dreier Smartphone-Modelle des chinesischen Herstellers Huawei gestoppt. Ab heute sei der Verkauf der Huawei-Modelle P30, P30 Pro und Nova 5T verboten, teilte die taiwanesische Telekommunikationsagentur NCC mit. Die Darstellung Taiwans als Teil Chinas verletze „die Würde unseres Landes“, hieß es in der Mitteilung.

Der Verkaufsstopp werde andauern, bis Huawei das Betriebssystem der Modelle überarbeite, teilte NCC mit. Die Bezeichnung „Taiwan, China“ in den Menüpunkten Zeitzonen und Kontakte entspreche „nicht den Fakten“. Die NCC habe „strenge Maßnahmen ergriffen, um die nationale Würde aufrechtzuerhalten“. Der taiwanische IT-Konzern Xunwei Technologies teilte mit, er sei wegen des Streits mit Huawei im Gespräch.

Der Streit über die Landesbezeichnung Taiwans sowie der chinesischen Sonderverwaltungszonen ist nicht neu. Auf dem chinesischen Festland war Huawei – nach Samsung der zweitgrößte Smartphone-Hersteller weltweit – in der Vergangenheit in die Kritik geraten, weil Hongkong, Macau und die taiwanische Hauptstadt Taipeh in den Geräteeinstellungen einiger Smartphone-Modelle nicht als chinesische Städte bezeichnet worden waren.