Ein Luftaufnahme zeigt einen Schneepflug der Straßenmeisterei räumt die mit Schnee bedeckte Fahrbahn am Pass Thurn
APA/EXPA/JFK
Höchste Warnstufe

Bangen vor nächster Schneefront

Während das Schneechaos am Samstag vielerorts weiterhin zu schaffen macht, werden bereits neue schwere Schneefälle und heftige Niederschläge erwartet. Intensiv schneien soll es laut Prognose der ORF-Wetterredaktion vor allem in Osttirol und Oberkärnten – auch vor abgehenden Lawinen wird gewarnt. Entspannung ist erst Mitte der Woche in Sicht.

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) gab aufgrund der erwarteten Schnee- und Regenmengen indes erneut eine rote Wetterwarnung für Teile von Osttirol und Oberkärnten aus. Somit wird es weiterhin Probleme durch umstürzende Bäume, Überschwemmungen und Hangrutschungen geben.

In Osttirol, Teilen Tirols und Kärnten sollen die Niederschlagsmengen der ZAMG zufolge in der Nacht auf Sonntag zwischen 50 und 130 Millimeter liegen. Im Zuge des Sonntagvormittags verlagert sich der Regenschwerpunkt auf Kärnten, Salzburg, Oberösterreich und die Steiermark, wie wetter.ORF.at berichtet. Ab Mittag sind die größten Regen- und Schneefallintensitäten vorübergehend vorbei.

Straßensperre der B107 bei Striebach, Osttirol
APA/EXPA/Johann Groder
Bereits am Samstag waren in Kärnten und Osttirol zahlreiche Straßen gesperrt

Vorerst keine Entspannung

Die Schneefallgrenze liegt zwischen 700 Metern in Teilen Vorarlbergs und rund 2.100 Metern im Osten Österreichs. Auch heftiger Sturm in den Tälern sowie Orkanböen auf den Bergen werden tagsüber erwartet. Eine kurze Verschnaufpause gibt es am Montag, bevor für Dienstag erneut heftige Niederschläge und große Neuschneemengen für Kärnten und Osttirol erwartet werden. Aus aktueller Sicht ist erst ab Mittwoch eine nachhaltige Entspannung zu erwarten.

Lawine aufgenommen, in Kals am Großglockner
APA/EXPA/Johann Groder
Vielerorts herrscht Lawinengefahr

Tausende Osttiroler Haushalte ohne Strom

Auch am Samstag kamen Einsatzkräfte in Osttirol, Kärnten und Salzburg kaum zur Ruhe. In Osttirol sind nach wie vor Tausende Haushalte ohne Strom. Teile des Defreggentals, des Villgraten- und Tauerntals sind unversorgt. Die Tinetz hat weitere Monteure nach Osttirol versetzt. Sie sollen so viele Leitungen wie möglich instand setzen, bevor der nächste Schnee kommt – mehr dazu in tirol.ORF.at.

In Salzburg kam es zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen. Fast 50-mal rückten insgesamt 460 Freiwillige bisher aus. Umweltverschmutzung durch ausfließenden Diesel konnte abgewendet werden – mehr dazu in salzburg.ORF.at. Weil die Böden seit Freitag gesättigt sind, könnte es durch neuerliche Niederschläge zu Überschwemmungen und Murenabgängen kommen – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Rüsten für Unwetterfront in Kärnten

In der Sitzung des Landeskrisenstabes in Kärnten wurden aufgrund der bevorstehenden Unwetterfront am Samstag Vorkehrungen beschlossen. In Lavamünd wird intensiv an Hochwasserschutzmaßnahmen gearbeitet, unter anderem wird der Völkermarkter Stausee abgelassen und Sandsäcke werden aufgeschlichtet – mehr dazu in kaernten.ORF.at. Tausende Haushalte waren zudem ohne Strom. Eine Nassschneelawine richtete in Gundersheim bei Kötschach Mauthen Schäden an – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Flugaufnahme Verbund Kraftwerk Lavamünd
ORF
In Lavamünd wird intensiv an Hochwasserschutzmaßnahmen gearbeitet

Der November verläuft im Süden Österreichs weiterhin extrem feucht. In der ersten Monatshälfte gab es stellenweise schon zwei- bis dreimal so viel Niederschlag wie in einem durchschnittlichen gesamten November. So wurden in Lienz in Osttirol bereits 280 Millimeter gemessen, im vieljährigen Mittel sind es hier im gesamten Monat 71 Millimeter. Spittal an der Drau meldete 370 Millimeter, im vieljährigen Mittel sind es nur 93 Millimeter.