Initiative „Screenforce“ beschwört die Macht des TV

Einen medialen „Streaminghype“ beklagen die österreichischen TV-Vermarkter. Vereint in der „Gattungsinitiative“ Screenforce Austria wollen sie den Österreicherinnen und Österreichern – und vor allem den österreichischen Werbekunden – klarmachen, dass traditionelles Fernsehen noch lange nicht ausgedient hat, wie man heute bei einer Pressekonferenz betonte.

Als „breite Allianz für das Bewegtbild“ – laut Walter Zinggl von der IP Österreich sowie Obmann der Arbeitsgemeinschaft Teletest „praktisch ident“ mit Letzterer – möchte die Initiative „Fakten zählen lassen“. Denn die öffentliche Wahrnehmung, welche bewegten Bilder die Österreicher bevorzugt schauen, werde von einer „sehr medienaffinen Zielgruppe“ bestimmt.

„Es ist vielleicht modern geworden, davon zu sprechen, dass keiner mehr fernsieht“, sagte er. Mit der Realität habe das aber wenig zu tun.

TV-Nutzungszeit steigt

Als Beleg verweist Screenforce etwa auf die jährliche Bewegtbildstudie, wonach die TV-Nutzungszeit in Österreich steige, auf zuletzt (2018) 180 Minuten im Jahr. Dass die Jungen dem linearen Fernsehen abhandenkämen, sei auch nicht richtig: 61 Prozent der Fernsehzeit bei den 14- bis 29-Jährigen entfielen auf klassische TV-Angebote. YouTube lukriert laut Zinggl zwölf Prozent der Videonutzung. „Wer in Österreich von einem Rückgang des linearen TV-Konsums schreibt, hat entweder Eigeninteressen oder sich nicht gut genug informiert“, übte sich Zinggl in Medienschelte.

Fernsehen ohne Internet nach wie vor gefragt

Klassisches Fernsehen ist beliebt, so das Ergebnis einer Studie im Auftrag der österreichischen Fernsehanbieter. Gewarnt wird darin auch vor teuren Streamingabos.

Außerdem, so warnt Screenforce, werde mit dem Vormarsch von „Subscription-Video on Demand“, also schlicht Streaming-Abos, das Bewegtbild immer teurer für den Endkonsumenten. „Bewegtbild war frei – man hat den Fernseher aufgedreht und alles sehen können, was man wollte.“ Würden aber heute US-User alles in Anspruch nehmen, was der Markt so hergibt, käme das auf 89 Dollar im Monat. „Wer soll das alles zahlen?“