Internet in Iran bleibt vorerst gesperrt

Wegen der landesweiten Proteste gegen höhere Benzinpreise bleibt das Internet im Iran auf unbestimmte Zeit gesperrt. „Das Internet wird dann erst wieder eingeschaltet, wenn die Sicherheit im Land auch wieder voll und ganz hergestellt ist“, sagte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats heute der Nachrichtenagentur ISNA.

Die Sicherheit im Land habe „höchste Priorität“. Falls notwendig, werde alles dafür „geopfert“. Die Internetsperre sei eine einstimmige Entscheidung der politischen Führung gewesen. Zu gegebener Zeit werde diese auch entscheiden, wann die Sperre wieder aufgehoben werden könne. Wann das sein könnte, sagte der Sprecher nicht.

Laut iranischen Medienberichten hat sich die Lage in den meisten Städten zuletzt wieder beruhigt. Beobachter aber vermuten, dass das noch nicht der Fall sei. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) hatte von mindestens 106 Todesopfern in 21 Städten berichtet. Der Iran wies diese Angaben als „erfunden“ zurück. AI sei voreingenommen und die Angaben seien Teil einer ausländischen Desinformationskampagne, twitterte der UNO-Sprecher des Iran, Aliresa Mirjussefi.