Clanchef Miri aus Deutschland abgeschoben

Der illegal nach Deutschland eingereiste libanesische Staatsbürger Ibrahim Miri ist erneut in sein Heimatland abgeschoben worden. Der mehrfach vorbestrafte Mann wurde heute von der Bundespolizei in der Hauptstadt Beirut an die libanesischen Behörden übergeben, wie das deutsche Innenministerium mitteilte.

Miri war in einem kleinen Charterflugzeug nach Beirut gebracht worden. Er wurde direkt am Flughafen an die dortigen Behörden übergeben, wie es weiter hieß. Die Bundespolizisten flogen noch am Vormittag wieder nach Deutschland zurück. Zuerst berichtete die „Bild am Sonntag“ über die Abschiebung, die nach Angaben der Bremer Innenbehörde in der Nacht vollzogen wurde.

Laut Gericht Gefahr für die Allgemeinheit

Das Bremer Verwaltungsgericht hatte zuvor einen Eilantrag des Libanesen abgelehnt und den Weg für die Abschiebung frei gemacht. Es gebe keine „ernstlichen Zweifel“ an der Rechtmäßigkeit des negativen Asylbescheides des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), hatte das Gericht entschieden.

Der Clanchef stellte aus Sicht des Gerichtes eine Gefahr für die Allgemeinheit in Deutschland dar. Im Libanon drohten ihm keine unmenschliche oder erniedrigende Behandlung und auch keine konkrete Gefahr für Leib und Leben wegen „Blutrache“.

Insgesamt 19-mal verurteilt

Miri war in Deutschland von 1989 bis 2014 insgesamt 19-mal rechtskräftig verurteilt worden, unter anderem wegen Raubes, schweren Diebstahls, Hehlerei, Unterschlagung und bandenmäßigen Drogenhandels. Erst im März kam er vorzeitig aus dem Gefängnis. Im Juli wurde er dann in den Libanon abgeschoben. Ausreisepflichtig war er bereits seit vielen Jahren. Ende Oktober tauchte er dann plötzlich wieder in Bremen auf, stellte einen Asylantrag und wurde festgenommen. Seine Rückkehr hatte deutschlandweit für Aufsehen gesorgt.

Nach Angaben des Bundesinnenministeriums gab es gegen das führende Clanmitglied eine Wiedereinreisesperre für das gesamte Schengen-Gebiet der EU, die in der dafür vorgesehenen europäischen Datenbank gespeichert war. Als Reaktion auf die illegale Einreise verschärfte Deutschland die Kontrollen an seinen Grenzen.