Papst fordert Ächtung von Atomwaffen

Papst Franziskus hat bei einem Besuch in Nagasaki zur Ächtung von Atomwaffen aufgerufen. Allein der Besitz von Atomwaffen sei pervers und unentschuldbar, sagte er in der Nacht. „Unsere Welt ist geprägt durch eine perverse Zwiespältigkeit, die versucht, für Stabilität und Frieden zu sorgen über ein falsches Gefühl von Sicherheit, das von einer Mentalität der Angst und des Misstrauens getragen wird“. Franziskus äußerte sich an dem Ort, über dem die USA am 9. August 1945 ihre Atombombe auf Nagasaki abgeworfen hatten. 27.000 Menschen wurden dadurch unmittelbar getötet.

„Frieden und internationale Stabilität lassen sich nicht aufbauen auf der Furcht vor gegenseitiger Zerstörung oder der Drohung totaler Auslöschung“, warnte der Papst, der zugleich den aktuellen Abbau von Verträgen zur Rüstungskontrolle beklagte. Nagasaki war die zweite Stadt, die im Zweiten Weltkrieg von einer Atombombe getroffen wurde. Später am Sonntag wollte der Papst auch Hiroshima besuchen, wo beim Abwurf der ersten Atombombe unmittelbar 78.000 Menschen getötet worden waren. Weitere 400.000 Menschen starben später an den Folgen der Strahlenkrankheit und Verletzungen durch die beiden Bomben.