Italien: Autobahnbrücke stürzt nach Unwettern ein

Ein Viadukt auf der Autobahnstrecke A6 Turin-Savona westlich von Genua ist gestern nach einem Erdrutsch eingestürzt. Eine circa 700 Meter lange Strecke des Viadukts stürzte in der Ortschaft Altare ein, die eineinhalb Kilometer von der ligurischen Hafenstadt Savona entfernt ist.

Wetterchaos in Italien

Bei Savona in Ligurien stürzte ein Autobahnviadukt auf einer Länge von etwa 30 Metern ein. Ursache könnte ein Erdrutsch sein. (Videoquelle: APTN)

Mitgerissen wurde das Viadukt von einem Erdrutsch, der sich von einem Hügel über der Autobahn infolge schwerer Niederschläge losgelöst hatte. Bisher gab es keine Berichte von Todesopfern. Feuerwehrleute waren im Einsatz, um zu prüfen, ob keine Fahrzeuge vom Erdrutsch weggerissen worden sind. Die Autobahnstrecke wurde geschlossen, was erhebliche Verkehrsprobleme verursachte.

Nach heftigen Unwettern war im August 2018 die Morandi-Brücke in Genua eingestürzt. Dabei kamen 43 Personen ums Leben. Ligurien wird derzeit von heftigen Niederschlägen heimgesucht.

Todesopfer im Piemont

Der Nordwesten Italiens wird seit Tagen von heftigen Regenfällen heimgesucht. In Ligurien und dem Piemont machten Erdrutsche viele Straßen unpassierbar. Keller, Unterführungen und Geschäftsräume wurden überschwemmt. In Ligurien waren nach Angaben der Regionalregierung 374 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. 122 weitere seien in Sicherheit gebracht worden.

Im Piemont wurde die Leiche einer 52-Jährigen aus ihrem Wagen geborgen, der von dem Hochwasser eines Bachs fortgerissen worden war. Medienberichten zufolge konnten sich zwei Insassen gerade noch retten. In Turin, der Hauptstadt des Piemont, wurde der Marathon abgesagt. Der Wasserstand des Pos erreichte kritische Höhen. In Sezzadio südlich von Alessandria stürzte ein Auto in den Fluss Bormida. Eine zunächst vermisst gemeldete Frau wurde tot aufgefunden, wie die Feuerwehr mitteilte. Im Aostatal schnitten Lawinen rund 1.000 Bewohner ab, wie ANSA meldete.

Wieder Hochwasser in Venedig

Zehn Tage nach dem historischen Hochwasser stand auch Venedig wieder unter Wasser. Mit 130 Zentimetern erreichte der Pegel seinen Höchststand. Er lag jedoch deutlich unter den 187 Zentimetern vom 12. November.

Zwei Tote in Südfrankreich

In Südfrankreich waren Straßen gesperrt, zwischen der Ferienmetropole Nizza und der Hafenstadt Toulon fuhren zeitweilig keine Züge mehr. Der französische Innenminister Christophe Castaner besuchte gestern das Krisengebiet und sicherte Betroffenen Unterstützung zu. Er bestätigte, dass zwei Menschen starben und nach vier Menschen gesucht werde.