Hisbollah-Anhänger greifen Demonstranten in Beirut an

Anhänger der vom Iran gestützten schiitischen Hisbollah-Miliz und der verbündeten Amal-Bewegung haben in der libanesischen Hauptstadt Beirut regierungskritische Demonstrantinnen und Demonstranten angegriffen. Die Angreifer kamen in der Nacht auf heute zu einer Straßenblockade, bei der sich friedliche Protestierende versammelt hatten, wie Fernsehbilder zeigten.

Stimmauszählung in Hongkong
APA/AFP/Anwar Amro

Protestierende provoziert

Sie beschimpften die Demonstranten und riefen Parolen für die Anführer von Hisbollah und der Amal-Bewegung. Anschließend griffen sie die Protestierenden an.

Die Demonstranten forderten die Angreifer in Sprechchören auf, friedlich zu bleiben. Sicherheitskräfte und Soldaten stellten sich schließlich zwischen die beiden Lager. Unweit der Straßenblockade zerstörten schiitische Gegendemonstranten überdies ein Zeltlager der Protestbewegung, wie ein libanesischer Fernsehsender berichtete.

Seit Wochen friedliche Demos

Den Tag über war es in Beirut und weiteren Städten des Landes erneut zu friedlichen Demonstrationen gekommen. Im Libanon gibt es seit Wochen Proteste gegen die politische Klasse, die die Demonstranten für die endemische Korruption, die staatliche Misswirtschaft und soziale und wirtschaftliche Probleme wie die chronischen Stromausfälle und die Müllkrise im Land verantwortlich machen. Unter dem Druck der Proteste trat Regierungschef Saad Hariri im Oktober zurück.