Kickl will „Kapitel Strache“ „endgültig schließen“

FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl hat sich dezidiert gegen eine Rückkehr von Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache in eine Führungsposition in der FPÖ ausgesprochen. „Das Kapitel Strache in der FPÖ ist endgültig zu schließen“, sagte er „Österreich“ (Mittwoch-Ausgabe). Das „Angebot“ Straches, die Spitze der FPÖ Wien zu übernehmen, sei „ein Witz“.

Strache sei Beschuldigter in einem Verfahren, „wo es darum geht, dass er durch mutmaßlich gefälschte Spesenabrechnungen seine eigene Partei geschädigt hat, um private Aufwendungen zu finanzieren. Also nicht die FPÖ hat ihn zum Opfer gemacht, sondern er steht im Verdacht, als Täter die FPÖ geschädigt zu haben“, sagte Kickl.

Stronach-Treffen für Kickl „nicht ungewöhnlich“

Die Gefahr einer Parteispaltung sieht Kickl nicht, es gebe „keinerlei Anzeichen“ dafür. Auch dass Strache Kontakt mit dem austrokanadischen Millionär Frank Stronach gehabt hat, sei „nicht ungewöhnlich – seine Frau hat ja nach der SPÖ beim Team Stronach Unterschlupf gefunden, bevor sie dann bei der FPÖ gelandet ist“, sagte Kickl.

Stronachs Anwalt Michael Krüger erteilte Spekulationen über eine allfällige Unterstützung Straches unterdessen eine Absage. Zwar bestätigte Krüger ein Treffen Stronachs mit dem ehemaligen FP-Obmann in der Vorwoche, aber: „Das Gespräch hatte keine politische Relevanz.“

Sollte Strache mit einer eigenen Liste bei der Wiener Landtagswahl im kommenden Jahr antreten wollen, wäre er auf Geldgeber angewiesen. Stronach hatte in sein 2012 gegründetes und fünf Jahre später aufgelöstes Team Stronach mehr als 20 Millionen Euro investiert.

Wiener FPÖ-Mandatar für Abstimmung

Zuvor gab es erstmals einen FPÖ-Vertreter, der sich öffentlich ein Comeback Straches vorstellen kann und darüber abstimmen will. Der Wiener Gemeinderatsmandatar Karl Baron sagte in einem Interview auf oe24.tv, dass sich „viele Parteifreunde in Wien wünschen, dass Heinz-Christian Strache wieder den Vorsitz in der Landespartei übernimmt“.

Mehr dazu in wien.ORF.at