BMW verzichtet auf Stellenabbau und kürzt Prämie

Der deutsche Autohersteller BMW verzichtet in seinem Sparpaket „Next“ auf Stellenstreichungen. Dafür wird ab dem kommenden Jahr die Erfolgsprämie für die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen um knapp 20 Prozent gekürzt, wie das Unternehmen heute nach einer Betriebsversammlung mitteilte. Heuer zahlte das Unternehmen 9.175 Euro pro Person.

Zudem werden die Erfolgsprämie und das Weihnachtsgeld für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen mit 40-Stunden-Vertrag künftig auf Basis einer 35-Stunden-Woche ausbezahlt.

„Intensive“ Verhandlungen

BMW-Chef Oliver Zipse sagte: „Damit können wir auf drastische Maßnahmen verzichten, die andere gerade ergreifen, um ihre Kosten zu senken.“ Gesamtbetriebsratschef Manfred Schoch betonte, die „einzigartige Erfolgsbeteiligung“ bei BMW habe langfristig abgesichert werden können.

Darum habe die Arbeitnehmervertretung in sechs Verhandlungen „intensiv“ gerungen. Zudem sei es gelungen, einen dividendenabhängigen Altersbaustein einzuführen. Das sei einmalig in der Autoindustrie.

Pro Cent Dividende sollen 2,40 Euro in die Altersvorsorge der Arbeitnehmer fließen – bei einer Dividende von einem Euro wären das zum Beispiel 240 Euro. Diese Regelung ist gedeckelt bei einer Dividende von fünf Euro. Bisher zahlt BMW zehn Prozent der Erfolgsprämie in die Altersvorsorge ein.

90.000 Beschäftigte von Regelung betroffen

Die Regeln betreffen laut einer Unternehmenssprecherin knapp 90.000 Beschäftigte. Insgesamt arbeiten weltweit 134.000 Menschen für BMW.

BMW will rasch deutlich mehr Elektroautos anbieten und muss daher die Produktion umstellen und viel Geld investieren. Bis 2023 will der Hersteller 25 Elektro- oder Hybridmodelle im Angebot haben.

Die Autokonzerne stehen derzeit unter wachsendem Druck. Audi hatte einen weitreichenden Personalumbau in Deutschland angekündigt. Bis 2025 sollen 9.500 Stellen gestrichen werden. Gleichzeitig sind aber auch bis zu 2.000 neue Stellen in Zukunftsbereichen geplant.