Frauenhäuser fordern mehr Schutz gegen Gewalt

Angesichts der hohen Zahl von Tötungsdelikten an Frauen hat der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) gestern an die aktuelle und die zukünftige Regierung appelliert, „endlich in wirksamere Maßnahmen zum Schutz und in die Sicherheit von Frauen und deren Kindern zu investieren“. Laut Innenministerium (BMI) wurden 2019 33 Frauen in Österreich getötet.

„Es muss eine klare Strafverfolgung von Gewalttaten an Frauen und häuslicher Gewalt umgesetzt werden – bevor ein Mord passiert“, so AÖF-Geschäftsführerin Maria Rösslhumer. Dazu gehörten eine lückenlose Ermittlung und Beweisführung sowie die U-Haft für sehr gefährliche Täter. Anzeigen werden jedoch immer noch viel zu oft eingestellt und Drohungen seitens des Täters von Polizei und Justiz nicht ernst genommen.

Mehr Geld auch für Folgekosten gefordert

Die von BMI und Bundeskriminalamt am Dienstag angekündigten Maßnahmen zum Gewaltschutz wie der Ausbau von Fachberatungsstellen bei sexueller Gewalt, Sensibilisierungsworkshops für Schülerinnen und Schüler und Initiativen gegen Hass im Netz seien notwendig. Sie sind laut AÖF aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Von der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie wurde kritisiert, dass Opferschutzeinrichtungen nicht einbezogen wurden. Die Opfer müssten jedenfalls bei allen Analysen im Mittelpunkt stehen. Weiters wurde neben einer deutlichen Erhöhung der Gelder für Präventionsmaßnahmen auch mehr Geld für die hohen Folgekosten von Gewalttaten gefordert.