Rassismus: Juventus-Stürmerin kehrt Italien den Rücken

Vor 18 Monaten hat Eni Aluko beim Frauen-Team von Juventus Turin zu spielen begonnen. Mit dem Club gewann Aluko nicht nur die italienische Meisterschaft, sondern auch den Cup und die Suppercoppa. Nun kehrt die britische Spitzenstürmerin mit nigerianischen Wurzeln Italien den Rücken – ein halbes Jahr vor dem offiziellen Ende ihres Vertrags.

In einem persönlichen Blogeintrag auf der Website des britischen „Guardian“ schilderte Aluko die Gründe für die Entscheidung, die ihr „nicht leichtgefallen“ sei.

„Jahrzehnte hinten nach“

Dabei beschrieb sie auch, wie sie als dunkelhäutige Frau in Italien – und vor allem in Turin – rassistischen Vorurteilen ausgesetzt war. In Bezug auf die Offenheit gegenüber unterschiedlichen Menschengruppen fühle sich Turin um Jahrzehnte hinten nach an, so die Spitzenfußballerin.

„Ich bin es leid, in Geschäften wie eine mögliche Räuberin betrachtet zu werden“, schrieb Aluko. Und irgendwann habe man genug davon, auf dem Turiner Flughafen „von den Spürhunden wie Pablo Escobar behandelt zu werden“.

Als Teil der Fankultur gerechtfertigt

Sie habe keinen Rassismus von Juventus-Fans oder in der Frauenliga erlebt, schrieb die Stürmerin. Aber es gebe ein Problem in Italien und im italienischen Fußball. Und „es ist die Antwort darauf, die mich wirklich beunruhigt“, so Aluko. Eigentümer der Teams, aber auch Fans in der Männer-Liga würden Rassismus als Teil der Fankultur ansehen.