Erneut Streik bei Amazon in Deutschland

Mit mehrtägigen Streiks beim Onlinehändler Amazon will die deutsche Gewerkschaft ver.di im jahrelangen Kampf für einen Kollektivvertrag Druck machen. Während der umsatzstarken Einkaufstage „Black Friday“ und „Cyber Monday“ legen Beschäftigte an sieben der 13 deutschen Versandzentren die Arbeit nieder, wie ver.di heute in Berlin mitteilte.

Ein Amazon-Sprecher sagte, die Beteiligung sei gering, die Aktion habe keinerlei Auswirkungen auf den Paketversand. Ver.di hingegen sprach von sehr guten Rückmeldungen. Die Warnstreiks verliefen wie geplant, sagte Orhan Akman, der Bundesfachgruppenleiter Einzelhandel der Dienstleistungsgewerkschaft.

Regelmäßig Streiks – keine Ergebnisse

Bei Amazon wird seit Mai 2013 in Deutschland regelmäßig gestreikt – ohne dass es in dem festgefahrenen Konflikt zu greifbaren Ergebnissen kommt. Ver.di ruft immer wieder zu Arbeitsniederlegungen auf – etwa im Weihnachtsgeschäft und am Abverkaufstag „Black Friday“.

Die Gewerkschaft verlangt die Aufnahme von Tarifverhandlungen. Amazon argumentiert, dass das Unternehmen eine Bezahlung am oberen Ende des Branchenüblichen in der Logistik anbiete, zudem gebe es Karrierechancen und viele Extras.

Die Arbeitsniederlegungen begannen laut ver.di in der Nacht auf heute. Betroffen seien die Standorte Rheinberg, Werne (beide NRW), Bad Hersfeld (Hessen), Koblenz (Rheinland-Pfalz), Leipzig (Sachsen) und Graben (Bayern). In Koblenz, Leipzig und Bad Hersfeld soll die Protestaktion bis Dienstagfrüh (3. Dezember) fortgesetzt werden.