Europa dürfte Umweltziele für 2020 verfehlen

Die EU wird ihre Ziele in der Umwelt- und Klimapolitik voraussichtlich verfehlen. Das geht aus einem heute veröffentlichten Bericht der in Kopenhagen ansässigen Europäischen Umweltagentur (EEA) hervor.

Der Energieverbrauch stieg dem Bericht zufolge zuletzt wieder, die Treibhausgasemissionen im Landwirtschafts- und Transportsektor gehen nicht zurück, und der Verlust der Biodiversität setzt sich fort. Ein Erreichen der längerfristigen Ziele für 2030 und 2050 sei aber noch möglich.

Anstrengungen nicht ausreichend

Der EEA-Bericht unterstreicht, dass zwar Anstrengungen unternommen wurden. So seien die gesamten Treibhausgasemissionen zwischen 1990 und 2017 etwa um 22 Prozent gesunken, und der Anteil der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch liege heute deutlich höher. Ausreichend sei das aber nicht.

Die EEA-Experten kommen etwa zu dem Schluss, dass von den 13 für 2020 festgelegten Zielen zum Schutz der biologischen Vielfalt nur zwei im nächsten Jahr erreicht werden können: die Schaffung von Schutzgebieten im Meer und an Land. Der Schutz von Arten und natürlichen Lebensräumen, Feuchtgebieten, marinen Ökosystemen und Böden ist nach wie vor unzureichend.

Zusammenarbeit mit Wirtschaft „nicht erfolgreich“

Auch habe sich die Zusammenarbeit mit Wirtschaftssektoren „als nicht erfolgreich erwiesen“, heißt es in dem Bericht. So wirke sich etwa die Landwirtschaft weiterhin negativ auf Biodiversität aus und trage zur Verschmutzung von Luft, Wasser und Böden bei. Ebenso bleiben Verschmutzung durch Chemieprodukte, Luftverschmutzung und Lärmbelästigung ein Problem.

Gleichzeitig mit der in Madrid stattfindenden Weltklimakonferenz fordert die EEA, die EU müsse „dringend“ handeln. Um ihre Ziele für 2030 und 2050 nicht auch zu verfehlen, seien allerdings „fundamentale Veränderungen“ nötig.