Neue SPD-Spitze wünscht sich Kühnert als Vize

Die designierten Vorsitzenden der deutschen SPD, Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans, wünschen sich den Chef der Jungsozialisten, Kevin Kühnert, als einen ihrer Stellvertreter. „Es ist für die Zukunftsfähigkeit ganz entscheidend, dass wir junge Leute wie Kevin Kühnert an verantwortlicher Stelle einbinden“, sagte Esken der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitag-Ausgabe). „Ein so kluger Kopf wie Kevin Kühnert gehört in eine verantwortungsvolle Position“, sagte auch Walter-Borjans der Zeitung.

Kühnert will auf dem morgen beginnenden Bundesparteitag für einen der künftig nur noch drei Stellvertreterposten kandidieren. Er wird dabei voraussichtlich gegen Bundesarbeitsminister Hubertus Heil antreten. Der Parteivorstand empfiehlt den Delegierten, die saarländische SPD-Chefin Anke Rehlinger und die Brandenburger Landespolitikerin Klara Geywitz zu Vizevorsitzenden zu wählen. Für den dritten Vizeposten macht das Gremium hingegen keinen Wahlvorschlag.

Esken und Walter-Borjans wiesen in dem „SZ“-Interview den Eindruck zurück, sie wollten sich mit dem Vizeposten bei Kühnert für dessen Unterstützung bedanken. Es habe „nie irgendwelche Absprachen gegeben“, sagte Walter-Borjans. „Die Zustimmung kam eben aus sich heraus.“ Kühnert hatte während der Mitgliederbefragung zum künftigen SPD-Vorsitz offensiv für Esken und Walter-Borjans geworben. Auch der gesamte JUSO-Vorstand empfahl der Basis, für das Duo zu stimmen. In der Stichwahl siegte das Team schließlich gegen Geywitz und ihren Kokandidaten, Bundesfinanzminister Olaf Scholz.