NGO-Kritik an heimischen Zahlungen für UNO-Klimafonds

Die Umweltschutzorganisationen Greenpeace und World Wide Fund for Nature (WWF) haben gestern im Zusammenhang mit der Klimakonferenz COP25 in Madrid Österreichs Beitrag für den Klimaschutz kritisiert. Laut Greenpeace bekam Österreich bei der Verleihung des täglichen Negativpreises „Fossil des Tages“ eine „spezielle Erwähnung“ für den besonders geringen Beitrag zum Green Climate Fund (GCF).

Der Fonds ist Teil der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNO). Aus ihm sollen die ärmsten und am stärksten von der Klimakrise betroffenen Länder beim Klimaschutz und bei der Anpassung an die Folgen der Erderhitzung unterstützt werden.

„Wie ein geiziger Sparefroh“

Adam Pawloff, Klimaexperte bei Greenpeace, sagte zu der Erwähnung: „Für eines der reichsten Länder der Welt, das aufgrund vergangener Emissionen eine historische Verantwortung gegenüber den heute schon Leidtragenden der Klimakrise trägt, sind 30 Millionen (Euro) von Österreich ein lachhaft geringer Beitrag. Wir messen uns gerne an Deutschland – unsere Nachbarn geben in diesem Fall 1,5 Milliarden her. Dagegen mutet Österreich wie ein geiziger Sparefroh an.“

Laut WWF reiste Österreichs Bundesregierung mit „leeren Händen“ zur COP25. Einerseits fehle großteils eine ambitionierte wirksame Klimaschutzpolitik, andererseits verweigere Österreich eine angemessene nationale Dotierung des GCF. Damit schlug der WWF in dieselbe Kerbe wie Greenpeace.

„Aufgrund seiner hohen Pro-Kopf-Emissionen hat Österreich eine besondere globale Verantwortung und darf nicht nur Trittbrettfahrer sein. Denn vergleichbare Länder wie Schweden oder die Schweiz investieren bisher deutlich mehr“, sagte WWF-Klimaexpertin Lisa Plattner. Statt der für den GCF angekündigten 30 Millionen wären zumindest 100 Millionen Euro notwendig.

Schweden zahlte pro Kopf das Achtzehnfache

Österreich habe im Zuge der ersten GCF-Befüllung für die Jahre 2015 bis 2018 einen Beitrag von nur insgesamt 26 Millionen Euro geleistet, was umgerechnet nur drei Euro pro Einwohnerin und Einwohner entspricht.

Für Schweden gab der WWF den Pro-Kopf-Betrag mit 54 Euro, für die Schweiz mit elf Euro an, wobei die Wiederbefüllung des Fonds noch deutlich höher ausfallen würde. Für Deutschland nannte die NGO eine Neuzusage von 18 Euro pro Kopf.