Novomatic verkauft Casinos-Anteil an Sazka

Der Glücksspielkonzern Novomatic verkauft seinen Anteil von 17,19 Prozent an der Casinos Austria AG (CASAG) an die tschechische Sazka Group, die bereits mit 38,29 Prozent an der CASAG beteiligt ist. Das teilte das Unternehmen heute in einer Aussendung mit, ein entsprechender Vertrag wurde unterschrieben.

Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Ihren Anteil an der Österreichischen Lotterien GmbH werde die Novomatic behalten, wie es weiter hieß. „Die bisherige Eigentümerstruktur hat zu keiner zufriedenstellenden Entwicklung der Casinos Austria geführt“, begründete Novomatic-Chef Harald Neumann den Verkauf.

Sidlo als Vorstandsmitglied abberufen

Die teilstaatliche CASAG und ihre Großaktionäre (Novomatic, ÖBAG und Sazka) stehen seit mehreren Monaten unter Druck. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) geht dem Verdacht nach, die Novomatic habe sich für den FPÖ-Politiker Peter Sidlo als CASAG-Finanzvorstand starkgemacht, weil die FPÖ im Gegenzug Entgegenkommen bei Lizenzen versprochen habe. Beide Seiten dementieren den Vorwurf.

Vergangene Woche berief der CASAG-Aufsichtsrat Sidlo ab. Begründet wurde das offiziell mit „wichtigen Gründen“, inoffiziell mit der Sorge vor einem Reputationsschaden für den Glücksspielkonzern. Jene Aufsichtsräte, die von der WKStA als Beschuldige geführt werden, enthielten sich der Stimme. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

Sazka bald Mehrheitseigentümer?

Der bisherige Anteil von der Sazka (38,29 Prozent) wird von der Medial Beteiligungsges.m.b.H. gehalten. Im Deal mit der Novomatic tritt allerdings Sazka selbst als Käufer auf. Laut „Presse“ kann Medial von einem Vorkaufsrecht Gebrauch machen und Anteile erwerben. Damit hätte Medial freilich die Aktienmehrheit der CASAG.

Die Republik Österreich hält derzeit über die Staatsholding ÖBAG 33,24 Prozent an der CASAG. Anteile werden noch vom Bankhaus Schelhammer & Schattera gehalten (5,31 Prozent), von der Privatstiftung Melchart (4,91 Prozent) und von der Hotel Sacher GmbH (0,98 Prozent).