Moskauer Ex-Bürgermeister Luschkow in München gestorben

Juri Luschkow, eines der bekanntesten Gesichter Russlands und lange ein politisches Schwergewicht als Bürgermeister Moskaus, ist im Alter von 83 Jahren in München gestorben. Das teilte die russische Botschaft in Berlin heute auf ihrer Website mit. Luschkow sei in einer Klinik gestorben.

Seinen Angehörigen werde geholfen, den Leichnam nach Moskau zu überführen, hieß es in der Mitteilung. Medien in Moskau berichteten, dass Luschkow zu einer Routineoperation in München gewesen und dort gestorben sei.

18 Jahre an Spitze der Stadt

Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Luschkow habe in der schweren postsowjetischen Zeit viel für die Stadt und die Moskauer getan. Luschkow regierte Moskau von 1992 an mehr als 18 Jahre lang. 2010 entfernte der damalige Präsident Dmitri Medwedew den Machtmenschen mit der – angeblich schusssicheren – Schiebermütze aus dem Amt, um Platz für Sobjanin zu machen.

Der am 21. September 1936 in Moskau geborene Luschkow stand wie kein anderer für ein durch und durch korruptes und von Vetternwirtschaft geprägtes System in der größten Stadt Europas. Immer wieder gab es Kritik, er habe die Metropole mit reichlich Kriminalität und großer Umweltverschmutzung zu einer der teuersten weltweit gemacht.