Freispruch für ExxonMobil in Prozess um Klimawandel

Der Erdölriese ExxonMobil ist in einem Prozess zu den Auswirkungen des Klimawandels freigesprochen worden. Ein New Yorker Richter urteilte gestern, die Anklage habe keine ausreichenden Belege für ihre Vorwürfe vorgelegt. So hätten sich in dem Prozess alle Zeugen positiv über ExxonMobil geäußert.

Bei dem von Umweltrechtsexperten als „historisch“ beschriebenen Prozess hatte die Anklage ExxonMobil vorgeworfen, falsche Angaben über die finanziellen Auswirkungen des Klimawandels gemacht zu haben. Investoren seien so getäuscht worden, der Schaden für Anleger habe Hunderte Millionen Dollar betragen.

Schaden für Investoren bewertet

Richter Barry Ostrager schrieb in seiner Urteilsbegründung, es gehe nicht darum, ExxonMobil von seiner Mitverantwortung für den Klimawandel freizusprechen. In dem Prozess sei es aber um den Vorwurf des Betrugs an Investoren gegangen – nicht um den Klimawandel als solchen.

Hintergrund sind unterschiedliche Berechnungsmodelle von ExxonMobil zur Bestimmung der finanziellen Risiken im Zuge der Erderwärmung. Der Konzern hat die verschiedenen Methoden bestätigt. Es gehe um sehr unterschiedliche Prognosen, die entweder „strategisch“ oder „mikroökonomisch“ seien, nicht darum, Anleger zu täuschen, so ExxonMobil.

Bei dem Prozess sagte auch der frühere ExxonMobil-Chef und spätere US-Außenminister Rex Tillerson aus. Umweltaktivisten werfen dem Erdölkonzern vor, die negativen Auswirkungen seiner geschäftlichen Aktivitäten auf das Klima bewusst verschleiert zu haben.