Neuseeland plant riskante Mission in Vulkangebiet

Neuseeländische Bergungsteams planen mehrere Tage nach dem Vulkanausbruch auf der Insel White Island einen riskanten Einsatz zur Bergung von Leichen. Trotz der Warnungen von Vulkanforschern vor einer möglichen neuen Eruption billigte die neuseeländische Polizei die Entsendung einer Bergungsmisssion, wie sie heute mitteilte.

Mindestens acht Opfer auf Insel

Die Rettungskräfte sollen bereits morgen in dem Vulkangebiet nach den Leichnamen suchen, wie Vizepolizeichef John Tims mitteilte. Die Behörden gehen davon aus, dass sie aufgrund der von Drohnen und Hubschraubern kurz nach dem Ausbruch gesammelten Informationen den Ort von zumindest einigen der sterblichen Überreste kennen. Die Behörden vermuteten, dass es auf White Island mindestens acht weitere bisher ungeborgene Todesopfer gibt.

Neusländische Insel White Island
Reuters/Jorge Silva

Noch kurz vor der jetzigen Ankündigung der Bergungsmission hatte Polizeiminister Stuart Nash in einem Radiointerview gesagt: „Es wäre Wahnsinn, Männer und Frauen nach White Island zu schicken, wenn es dort nicht sicher für sie ist.“ Allerdings war zuletzt vonseiten Angehöriger der Druck auf die Behörden gewachsen, mit der Suche auf der Insel zu beginnen.

Opferzahl stieg auf acht, schwerste Verbrennungen bei Verletzten

Die Zahl der von dem Vulkanausbruch verursachten Todesopfer stieg unterdessen auf mindestens acht. Zwei Menschen erlagen nach Polizeiangaben im Krankenhaus ihren Verletzungen. Mehrere Menschen schwebten zudem weiter in Lebensgefahr.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums von heute werden mehr als 20 Schwerverletzte in neuseeländischen Krankenhäusern behandelt. Mehrere der Opfer könnten nicht sprechen, sie hätten schwere Verbrennungen nicht nur an der Körperoberfläche, sondern auch an inneren Organen, sagte Polizeiminister Stuart Nash dem Sender Radio New Zealand. Einige der Verletzten würden ihre schweren Brandwunden womöglich nicht überleben, sagten Mediziner.

47 Menschen auf Insel

Zum Zeitpunkt der Eruption des auch unter dem Namen Whaakari bekannten White-Island-Vulkans am Montag hielten sich 47 Menschen auf der Insel auf. Darunter waren vier Deutsche, die nach Angaben des Auswärtigen Amts in Berlin Verletzungen davontrugen. Die anderen Ausflugstouristen und Reiseleiter kamen aus Australien, den USA, Großbritannien, China, Malaysia und Neuseeland. Personen aus Österreich waren nicht betroffen.