Studie: Alterung drückt heimisches BIP

Die fortschreitende Alterung der Bevölkerung dürfte weltweit negative Auswirkungen auf die Produktivität und das Wirtschaftswachstum haben. In Österreich werde der demografische Wandel das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2040 um 4.200 Euro pro Kopf oder insgesamt 2,7 Mrd. Euro drücken, wie eine heute veröffentlichte Studie des Wirschaftsforschungsinstituts (WIFO) im Auftrag der deutschen Bertelsmann Stiftung zeigt.

Der errechnete Produktivitätsverlust ergibt sich im Vergleich zum von den Ökonomen gesetzten „Basisszenario“ – der Annahme, dass die Gesellschaft von 2018 bis 2040 nicht altert.

Anteil Älterer wird weiter zunehmen

Die Ökonomen gehen allerdings davon aus, dass es in den kommenden Dekaden verhältnismäßig weniger Personen im erwerbsfähigen Alter geben wird als Personen im Pensionsalter, schreibt WIFO-Ökonom Thomas Url. Darüber hinaus werde der Anteil älterer Menschen (von 55 bis 64 Jahren) an der Erwerbsbevölkerung zunehmen. Da die Produktivität eines Menschen allerdings im Alter von etwa 50 Jahren ihren Höhepunkt erreiche und danach langsam zurückgehe, drücke das die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität.

Investitionen in den technologischen Fortschritt könnten diesen negativen Effekt ausgleichen, heißt es in der Studie weiter. Allerdings müsste Österreich dafür seine Investitionen in Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) und Software bis 2040 deutlich erhöhen. So schreibt Url, dass der Bedarf an öffentlichen und privaten Investitionen „von etwa 12,3 Mrd. Euro (2018) kontinuierlich auf 25 Mrd. Euro im Jahr 2040 (zu Preisen von 2010)“ steigen müsste.