Handynachtmodus wohl keine gute Einschlafhilfe

Der Nachtmodus gehört mittlerweile zum Standardrepertoire jedes Smartphones: Am Abend filtert die Funktion Blautöne auf dem Bildschirm und verschiebt das Farbspektrum hin zu wärmeren Tönen. Dadurch soll das Einschlafen erleichtert werden – eine Studie stellt aber genau das nun infrage.

Helligkeit wichtiger

Wie der „Guardian“ schreibt, zeigen aktuelle Untersuchungen, dass genau das Gegenteil stimmen soll – und Blautöne den Schlaf gar nicht stören, eher im Gegenteil. Die Ergebnisse der Studie, die an Mäusen durchgeführt wurde, wurden kürzlich im Fachmagazin „Current Biology“ veröffentlicht.

Entscheidend sei vor allem die Helligkeit: Bei hoher Helligkeit sei jede Farbe stimulierend, schreibt die BBC. Wenn die Helligkeitswerte jedoch hinuntergeregelt werden, sei Blau bei gleichem Wert entspannender als Gelb – zumindest bei Mäusen.

Blau gegen Gelb

Der „Guardian“ vergleicht das mit dem Tagesverlauf: Tageslicht sei gelb, die Dämmerung blau – ein guter Indikator für die innere Uhr. Zwar wurde das nun erst bei Mäusen nachgewiesen, doch der Leiter der Studie, Tim Brown, sagte gegenüber dem „Guardian“: „Wir glauben, dass es Grund zur Annahme gibt, dass das auch auf Menschen zutrifft.“

Dass man überhaupt den Nachtmodus entwickelte, beruhe dennoch auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, so Brown. Vor rund 20 Jahren entdeckte man die Rolle, die Melanopsin – ein lichtempfindliches Protein im Auge – für die innere Uhr spielt. Dieses erkenne vor allem Helligkeit, so Brown. Die Farbe sei aber vor allem Sache der Zapfen – und diese würden genau das Gegenteil dessen tun, was man bisher annahm, so Brown.

Freilich gibt es auch weit weniger wissenschaftliche Gründe, warum der Nachtmodus den Schlaf stört – so kommt der „Guardian“ zum Schluss, dass es wohl die Inhalte und Apps seien, die vom Schlaf abhalten. Dagegen helfe jedoch kein Nachtmodus, sondern nur der Ein-aus-Schalter.