Anschlag auf Weihnachtsmarkt: Berlin erinnert an Opfer

Drei Jahre nach dem islamistischen Anschlag auf einem Weihnachtsmarkt in Deutschlands Hauptstadt Berlin haben Trauernde der Opfer gedacht. Insgesamt wurden bei dem Anschlag vom 19. Dezember 2016 zwölf Menschen getötet und Dutzende verletzt.

Gedenken bei Denkmal

Zahlreiche Menschen kamen heute zu dem Mahnmal auf dem Breitscheidplatz an der Gedächtniskirche, legten Blumen nieder, entzündeten Kerzen und verharrten still. Am Abend war eine Andacht geplant, an der auch der Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) teilnehmen wollte.

Am 19. Dezember 2016 war der islamistische Attentäter Anis Amri mit einem entführten Lastwagen in den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gefahren. Der Tunesier wurde wenige Tage später auf der Flucht in Italien erschossen. Mehrere parlamentarische Untersuchungsausschüsse versuchen seitdem, Fehler und Versäumnisse von Behörden aufzuarbeiten.

Schwere Nachwirkungen

Mindestens zwölf Überlebende erhalten bis heute Pflegeleistungen, teilte der Opferschutzbeauftragte des Bundes, Edgar Franke, mit. „Ein Verletzer muss rund um die Uhr gepflegt werden.“ Er wisse persönlich von etwa 20 Betroffenen, die weiter unter den psychischen Folgen litten. Etwa ebenso viele Menschen könnten bisher nicht mehr so wie vor dem Anschlag arbeiten.

Laut Franke wurden bisher rund 4,3 Millionen Euro finanzieller Hilfen an Betroffene und Hinterbliebene ausgezahlt. Viele Angehörige hatten nach dem Anschlag beklagt, sie seien allein gelassen worden und hätten sich durch einen Bürokratiedschungel kämpfen müssen. Später wurden die Hilfen verstärkt, Anlaufstellen eingerichtet und Gesetze geändert.