US-Sanktionen gegen „Nord Stream 2“ kommen

Die USA wollen offenbar noch heute Sanktionen gegen Unternehmen, die am Bau der Erdgaspipeline „Nord Stream 2“ beteiligt sind, erlassen.

Das Weiße Haus teilte mit, Präsident Donald Trump werde das Gesetzespaket zum Verteidigungshaushalt bei einer Zeremonie am Abend (Ortszeit) auf der Luftwaffenbasis Andrews bei Washington unterzeichnen. Das Sanktionsgesetz gegen „Nord Stream 2“ ist Teil dieses Gesetzespakets und tritt mit Trumps Unterschrift in Kraft. Die USA wollen „Nord Stream 2“ damit auf den letzten Metern noch stoppen.

Scharfe Kritik aus Deutschland

Der Kreml geht dagegen nicht davon aus, dass die Fertigstellung der Pipeline von Russland nach Deutschland noch zu verhindern ist. Die amerikanischen Strafmaßnahmen des „Gesetzes zum Schutz von Europas Energiesicherheit“ zielen auf die Betreiberfirmen der hoch spezialisierten Schiffe ab, mit denen die Rohre für die Pipeline durch die Ostsee verlegt werden.

Die deutsche Bundesregierung und deutsche Wirtschaftsvertreter haben die US-Sanktionen scharf kritisiert. Washington sagt, dass sich Deutschland mit der Pipeline in Abhängigkeit von Moskau begebe.

Grafik zur Gas-Pipeline Nord Stream 2
Grafik: ORF.at/APA

„Nord Stream 2“ soll vom kommenden Jahr an unter Umgehung Polens und der Ukraine Erdgas von Russland nach Deutschland liefern. Bisher wurden nach Angaben des „Nord Stream 2“-Konsortiums mehr als 2.100 Kilometer Rohre in der Ostsee verlegt, rund 300 Kilometer fehlen noch.