Brände in Australien: Premier entschuldigt sich für Urlaub

Australiens Premierminister Scott Morrison muss sich wegen einer Reise, die er während der schweren Brände in seinem Land angetreten hat, Kritik gefallen lassen. Er entschuldigte sich mittlerweile. Morrison war letzte Woche nach Hawaii geflogen.

„Ich bedauere zutiefst, dass der Urlaub mit meiner Familie in dieser Zeit bei vielen von den schrecklichen Buschfeuern betroffenen Australiern Ärger verursacht hat“, teilte er heute mit. Er werde nun so schnell wie möglich nach Sydney reisen. Seine Frau und seine beiden Töchter würden auf Hawaii bleiben.

Beim Kampf gegen die verheerenden Buschfeuer kamen zuletzt zwei Feuerwehrleute ums Leben. Die beiden Männer waren gestern Abend nahe der Stadt Buxton mit ihrem Fahrzeug von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt, wie die Feuerwehr im betroffenen Bundesstaat New South Wales mitteilte.

Darüber hinaus seien bei dem Unfall drei weitere Einsatzkräfte verletzt worden. Damit stieg die Zahl der Opfer, die durch die seit Oktober wütenden Brände ums Leben kamen, auf mindestens acht.

Ausnahmezustand für eine Woche

Zuletzt hatte der bevölkerungsreichste Bundesstaat New South Wales an der Ostküste einen siebentägigen Notstand ausgerufen. Mehr als 1.700 Feuerwehrleute kämpfen gegen rund 100 Brände. Erschwert wird der Kampf gegen die Flammen durch Hitze und eine große Trockenheit.

Australien leidet seit etwa zwei, drei Jahren unter starker Dürre, die ausgetrocknete Vegetation entzündet sich damit besonders leicht. Am Dienstag wurde eine historische Hitzemarke überschritten. Mit 46,5 Grad war es im südlichen Cedina am heißesten. Mit 41,9 Grad war die landesweite durchschnittliche Höchsttemperatur schließlich am Mittwoch so hoch wie nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Auch in den kommenden Tagen werden Rekordwerte erwartet.

Seit Oktober haben Buschbrände in Australien nach Angaben der Behörden mehrere Millionen Hektar Land vernichtet. Mehr als 1.000 Häuser wurden zerstört. Ein besonders bedrohliches Großfeuer ist auf etwa 70 Kilometer an Sydney herangerückt. In der Millionenmetropole leiden die Menschen unter den Rauchschwaden. Die Luft dürfte für Monate belastet bleiben.