Rumänien erinnert an Revolution vor 30 Jahren

In Rumäniens Hauptstadt Bukarest haben gestern Tausende Menschen an die Toten der Revolution vor 30 Jahren erinnert. Auf dem Platz der Revolution gedachten sie mit einer Schweigeminute der Opfer, anschließend ließen sie hunderte Ballons aufsteigen, die nach Angaben der Organisatoren an die 1.142 Todesopfer während des Umsturzes erinnern sollten.

Präsident Klaus Iohannis und mehrere Minister legten Kränze an einer Gedenkstätte für die Opfer nieder und entzündeten Kerzen. „Wir wollen die Wahrheit über den Dezember 1989 wissen“, hatte Iohannis kurz zuvor bei der Eröffnung einer Ausstellung über die Revolution gesagt.

Aufarbeitung vor dem Höchstgericht

Im rumänischen Temeswar hatten Mitte Dezember 1989 die Demonstrationen gegen den kommunistischen Diktator Nicolae Ceausescu begonnen. In den folgenden Tagen weiteten sie sich auf andere Landesteile aus und mündeten schließlich im Sturz Ceausescus. Er und seine Frau wurde am 22. Dezember festgenommen und am 25. Dezember hingerichtet.

Erst kürzlich begann eine Aufarbeitung der damaligen blutigen Geschehnisse vor dem Obersten Gericht des Landes. Geklärt werden soll, wer für die zahlreichen Todesopfer verantwortlich ist. Wichtigster Angeklagter ist Ceausescus Nachfolger Ion Iliescu. Rumänien war der letzte Satellitenstaat der Sowjetunion, der im Wendejahr 1989 das kommunistische Regime stürzte.