Zehn Zivilisten bei Luftangriff in Idlib getötet

Bei russischen Luftangriffen im Nordwesten Syriens sind heute nach Angaben von Aktivisten und Aktivistinnen mindestens zehn Zivilisten und Zivilistinnen getötet worden. Unter den Todesopfern in der Provinz Idlib seien sechs Kinder, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Den Aktivisten und Aktivistinnen zufolge erfolgten die Luftangriffe im Dorf Dschubass nahe der Ortschaft Sarakeb. Die Menschen hatten demnach Zuflucht in einer Schule gesucht.

Die Situation in Idlib spitzte sich in letzter Zeit zu. Zuletzt eroberten syrische Regierungstruppen nach Angaben der Beobachtungsstelle mehrere Städte und Dörfer der strategisch wichtigen Stadt Maaret al-Numan. Später umzingelten die von Russland unterstützten Truppen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad demnach einen türkischen Posten in al-Surman.

Rund tausend Menschen seit April getötet

Die Provinz Idlib sowie Teile der angrenzenden Provinzen Hama, Aleppo und Latakia werden von dem früheren Al-Kaida-Ableger HTS und anderen islamistischen Milizen kontrolliert. Assad ist entschlossen, die Region wieder unter seine Kontrolle zu bringen.

Im September 2018 wurde zwar auch eine Waffenruhe vereinbart, im April begann die Regierung jedoch eine neue Offensive in Idlib. Seither wurden bereits rund tausend Zivilisten getötet und mehr als 400.000 weitere in die Flucht getrieben.

Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen von Aktivisten aus der Region. Für Medien sind die Angaben meist kaum zu überprüfen.