Frontex: Weniger unerlaubte Grenzübertritte

Die Zahl der irregulären Grenzübertritte an den EU-Außengrenzen ist nach Angaben der europäischen Grenzschutzagentur Frontex 2019 stark gesunken. Bis Jahresende dürften rund 120.000 illegale Einreisen in die Europäische Union gezählt werden, sagte Frontex-Direktor Fabrice Leggeri der „Welt“.

Im Vergleich zum Vorjahr sei das ein Rückgang um rund zehn Prozent und deutlich weniger als im Rekordjahr 2015, als Frontex 1,2 Millionen unerlaubte Grenzübertritte registriert habe.

„Die Zahlen sind aktuell zwar geringer, der Migrationsdruck nach Europa bleibt aber gewaltig“, sagte Leggeri. „Außerdem beschäftigten uns die vielen Migranten, die in den vergangenen Jahren in die EU gekommen sind.“ Relativ viele reisten innerhalb des eigentlich grenzkontrollfreien Schengen-Raums weiter. Außerdem würden weiterhin nicht alle Asylwerber bei der Einreise registriert.

Zahl der Ankünfte in Italien halbiert

Auch die Zahl der Menschen, die Italien auf dem Seeweg erreichen, hat sich heuer deutlich verringert. Demnach landeten 2019 bis zum 24. Dezember 11.439 Migranten an den italienischen Küsten. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 23.210. Gegenüber 2017 ergibt sich sogar ein Rückgang um gut 90 Prozent, wie aus einer Statistik des italienischen Innenministeriums hervorgeht.

Als Hauptgrund für den starken Rückgang der Migration nach Italien gilt ein umstrittenes Abkommen, das die damalige sozialdemokratische Regierung 2017 mit Libyen schloss. Das Memorandum wurde laut Medienberichten von informellen Vereinbarungen mit diversen Milizen des Bürgerkriegslandes begleitet.