ÖBB-Chef über Zuwachs bei Nachtzügen erfreut

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben vor drei Jahren das Nachtzugsgeschäft der Deutschen Bahn übernommen, und das Geschäft floriert. „Der Plan ist aufgegangen“, so ÖBB-Chef Andreas Matthä im APA-Gespräch. Im Jahr 2019 gab es Zuwächse von bis zu 20 Prozent bei den Fahrgastzahlen der Nightjets. Mit anderen Bahnchefs in Europa werden derzeit neue Destinationen verhandelt.

ÖBB-Nightjet
APA/Wegscheider

Die Deutsche Bahn war mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2016 aus dem für sie defizitären Nachtzugsgeschäft ausgestiegen, die Österreicher haben Teile davon übernommen. Unter der Marke Nightjet in Anlehnung zum Railjet soll das Angebot auch österreichische Gemütlichkeit sowie Umweltbewusstsein vermitteln – und wird von immer mehr Reisenden etwa nach Rom, Venedig, Berlin und Hamburg angenommen.

Stärkster Zuwachs auf Strecke Wien – Feldkirch

Der stärkste Fahrgastzuwachs von 20 Prozent sei auf der Strecke Wien – Feldkirch zu verzeichnen. In den Nachtzügen Wien – Zürich und München – Mailand gebe es um 19 Prozent mehr Fahrgäste als im Jahr davor. Im Schnitt seien die Fahrgastzahlen in den Nachtzügen in alle Destinationen um elf Prozent gestiegen.

Der Nachtzug werde immer mehr als echte Alternative zum Flugzeug gesehen. „Die aktuelle Klimadiskussion spielt uns da natürlich in die Hände“, so der Bahnchef. In der gesamten ÖBB-Bilanz bleibe der Nachtzug ein Nischenprodukt, wenn auch ein sehr erfolgreiches.

Strecke bis Amsterdam geplant

Am 19. Jänner 2020 kommt mit dem Nachtzug Wien – Brüssel zweimal wöchentlich ein neues Ziel dazu. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2020 soll dann auch ein Nachtzug bis nach Amsterdam fahren. Weitere Destinationen werden derzeit verhandelt. „Wir sind mit einigen europäischen Regierungen und Bahnchefs im Gespräch“, sagte Matthä. Bis zum Jahr 2026 gebe es einen Stufenplan zum Ausbau. Dabei könne er sich etwa Nachtzüge nach Paris, Barcelona und in den hohen Norden vorstellen.