Abgegangene Lawine
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Experten warnen

Teils erhebliche Lawinengefahr in Österreich

Während sich die Temperaturen in den Städten derzeit noch im Plusbereich bewegen, sind andere Teile des Landes in eine dicke Schneedecke gehüllt. Auch auf den Skipisten herrscht längst reges Treiben. Doch die weiße Pracht birgt gerade im Süden und Westen Österreichs erhebliche Lawinengefahr. An den Feiertagen gab es bereits mehrere Lawinenabgänge mit Verschütteten.

Die Lawinengefahr auf der fünfstufigen Skala bewegt sich sowohl in Kärnten als auch in Salzburg, Tirol und Vorarlberg zwischen zwei und drei, also zwischen mäßig und erheblich. Lediglich in der Steiermark scheint sich diese derzeit zwischen gering und mäßig einzupendeln. Doch sogar hier weist die Bergrettung auf die bestehende Lawinengefahr in den Bergen hin und rät von Skitouren im Alleingang ab – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

So wurde am Donnerstag etwa ein Tourengeher in den Schladminger Tauern bei Pruggern von einer Lawine mitgerissen und komplett verschüttet. Er war fünf Stunden in der Lawine gefangen und überlebte. Die Bergrettung sprach von einem „Weihnachtswunder“ – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Lawinenwarnschild in den Bergen
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In vielen Bundesländern kam es in den vergangenen Tagen zu mehreren Lawinenabgängen – bisher fanden jedoch alle ein glimpfliches Ende

Experten warnen vor Fahrten abseits der Pisten

Ebenso zu Lawinenabgängen kam es in Tirol. Hier herrschte am Donnerstag sogar große Lawinengefahr der Stufe vier. In Ischgl konnte nach einem Sucheinsatz abseits der gesicherten Pisten allerdings Entwarnung gegeben werden, auch im Ötztal konnte ein teilverschütteter Wintersportler von den Rettungsmannschaften befreit werden – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Lawinenwarnstufen

Die Lawinengefahrenskala hat fünf Warnstufen: Eins bedeutet geringe Gefahr, zwei mäßige, drei erhebliche, vier große und fünf sehr große Lawinengefahr.

Großes Glück hatte auch ein 24-jähriger Skifahrer in Salzburg. Er löste ein Schneebrett aus und wurde 80 Meter weit mitgerissen, konnte jedoch unverletzt geborgen werden – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Auch wenn die Abgänge der vergangenen Tage bisher glimpflich ausgegangen sind, warnen Experten und Expertinnen vor Fahrten außerhalb gesicherter Pisten. Frischer Triebschnee mit schlechter Bindung zur Altschneedecke stellt in Hinblick auf die Lawinengefahr die häufigste Gefahrenquelle dar. „Insbesondere ab ca. 2.200 m aufwärts kann der Impuls einer Person noch ausreichen, um eine Lawine auszulösen“, heißt es vonseiten der ORF-Wetterredaktion.

Sonniges Wochenende

Frischer Triebschnee dürfte in den kommenden Tagen jedoch weniger werden, da der Schneefall entlang und nördlich des Alpenhauptkamms im Laufe der Nacht schwächer wird. Die Temperaturen bewegen sich dabei zwischen minus neun und plus drei Grad. Auch das Wochenende wird laut Wetterprognose von Sonne geprägt sein. Auf den Bergen soll es von den Hohen Tauern bis zum Hochschwab allerdings stürmischen Nordwestwind geben. In 2.000 Meter Höhe können die Temperaturen bereits auf minus 13 Grad fallen.

Der kräftige bis stürmische Nordwestwind soll auch zu Beginn der Woche anhalten, was sich wiederum negativ auf die Lawinensituation auswirken könnte – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at. Allerdings gibt es in weiten Teilen des Landes weiterhin ungetrübten Sonnenschein. Zu Silvester schieben sich zwar zeitweise ausgedehnte Wolkenfelder vor die Sonne, im Westen und Süden bleibt es dennoch sonnig mit Temperaturen bis zu zehn Grad.

Auch dürfte das Feuerwerk in der Silvesternacht vor allem in Vorarlberg, Tirol, im Süden Salzburgs, in der westlichen Obersteiermark, in Kärnten, in der südlichen Steiermark und im Südburgenland wohl gut zu sehen sein, da es voraussichtlich eine sehr klare Nacht werden wird.