Die Küstenwache ordnete an, alle Fährverbindungen von Piräus und dem Hafen Rafina im Osten Athens zu den Kykladeninseln wegen Sturms einzustellen. Das griechische Wetteramt warnte, die winterlichen Temperaturen würden auch in den kommenden zwei Tagen andauern.
Für Freitag lautet die Prognose auf Windstärke zehn (bis knapp über 100 Stundenkilometer). Es ist der erste Einbruch einer Kältewelle in diesem Jahr in Griechenland. Bis Weihnachten zeigten die Thermometer im Süden des Landes tagsüber Temperaturen um die 20 Grad Celsius.
Doch Unwetter setzten Griechenland bereits vor einer Woche zu. Bei starkem Wind und Regen kamen zwei Menschen ums Leben. Die beiden Männer waren den Angaben zufolge im Hafen von Antirio bei Patras vor Anker gelegen und hatten auf dem Boot geschlafen. Das Boot kenterte jedoch und sank. Am Morgen wurden ihre Leichen geborgen.
Verheerende Überschwemmungen im Herbst
Das Unwetter verursachte vor einer Woche auch Überschwemmungen und Erdrutsche. Besonders schwer verwüstet wurde der Badeort Kineta südwestlich von Athen, wo im Sommer 2018 verheerende Waldbrände gewütet hatten. In der Region Attika bei Athen gibt es immer öfter Überschwemmungen, weil Wälder abgeholzt werden. Im November 2017 waren in Mandra westlich von Athen 23 Menschen durch eine Schlammlawine ums Leben gekommen.
Im September hatte es in Griechenland durch starke Regenfälle Überschwemmungen gegeben. Der Hintergrund: Das Unwetter kam nach einer mehrmonatigen Dürre. In fast allen Landesteilen Griechenlands hatte es seit Mai nicht mehr geregnet.
Doppelter Wirbelsturm in Touristenregion
Ein seltenes Wetterphänomen eines schweren Wirbelsturmes und Hagel hatten im Sommer die Touristenregion auf der nordgriechischen Halbinsel Chalkidiki plötzlich heimgesucht. In dem nur rund zehn Minuten dauernden Wetterchaos starben damals sieben Menschen. Augenzeugen und Bewohner stimmten überein, dass sie Vergleichbares noch nie erlebt hätten.
Griechische Meteorologen sprachen von zwei Wirbelstürmen, die über die Region hinwegfegten. „Wir wussten, dass es einen schweren Sturm geben würde, und es gab auch entsprechende Warnmeldungen; aber wir konnten nicht vorhersagen, wo genau das Unwetter zuschlägt“, sagte Efthymios Lekkas, Chef des griechischen Katastrophenschutzes, Anfang Juli.
Das Phänomen sei selten, aber bekannt, und entwickle sich nur in der Nähe des Meeres, erklärte Lekkas weiter. Bis in den späten Abend habe große Hitze mit bis zu 40 Grad geherrscht. Die hohen Temperaturen ließen große Mengen Meerwasser verdampfen, sodass sich die Wirbelstürme zusammenbrauten. Wo genau diese sich entladen, ist nach Lekkas Angaben jedoch kaum vorherzusagen. Wissenschaftler sehen darin aber auch bei der monatelangen Dürre die Klimakrise am Werk und plädieren für mehr Klimaschutz.