Schottischer Schriftsteller Alasdair Gray gestorben

Der schottische Schriftsteller und Künstler Alasdair Gray ist tot. Das teilte sein Verlag, Canongate, gestern mit. Er sei in der Früh nach kurzer Krankheit im Beisein seiner Familie in einem Krankenhaus in Glasgow „friedlich entschlafen“, hieß es in der Mitteilung. Er wurde 85 Jahre alt.

Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon von der Schottischen Nationalpartei SNP würdigte Gray als „literarischen Giganten“ und „echten Universalgelehrten“. Er sei „eines der intellektuell hellsten und kreativsten Lichter“ gewesen, die Schottland in modernen Zeiten gekannt habe. Gray war ein Unterstützer schottischer Unabhängigkeitsbestrebungen.

Auch als Maler erfolgreich

Gray feierte seinen Durchbruch mit dem Debütroman „Lanark“ im Jahr 1981. Damals war er schon 46 Jahre alt. An dem Buch mit surrealen Elementen hatte er jedoch bereits 30 Jahre lang gearbeitet. Die mehrschichtige Handlung spielt teilweise in seiner Heimatstadt Glasgow, teilweise in der fiktiven Stadt „Unthank“.

Dutzende weitere Werke folgten. Im Jahr 1992 erhielt Gray den Guardian Fiction Prize und den Whitbread Novel Award. Er illustrierte die Bücher selbst und fand auch dafür viel Beachtung. Auch mit Wandgemälden hat sich Gray in Glasgow verewigt. Andere Werke haben ihren Weg in Galerien des Victoria-and-Albert-Museums und der Schottischen Nationalgalerie für Moderne Kunst gefunden.