Indische Muslime protestieren gegen Staatsbürgergesetz

Zehntausende Menschen haben in Indien gestern landesweit gegen das neue Staatsbürgerschaftsgesetz demonstriert, das Kritikern und Kritikerinnen zufolge Muslime diskriminiert. In der südindischen Stadt Bangalore gingen rund 30.000 Menschen auf die Straße, mehr als 20.000 in Siliguri und Tausende in Chennai.

Große Demonstrationen fanden auch in Neu-Delhi, Guwahati und anderen Städten statt. Die Demonstrierenden skandierten Parolen gegen die hinduistisch-nationalistische Regierung von Premierminister Narendra Modi.

Muslime werden laut Kritikern diskriminiert

Seit der Verabschiedung des Gesetzes durch das Oberhaus im Dezember kommt es immer wieder zu Protesten. Dabei starben mindestens 27 Menschen. Hunderte weitere wurden bei Zusammenstößen mit der Polizei verletzt.

Das neue Gesetz gewährt Angehörigen religiöser Minderheiten aus Bangladesch, Pakistan und Afghanistan, die vor 2015 ohne gültige Papiere ins Land kamen, Vereinfachungen bei der Einbürgerung. Muslime sind jedoch davon ausgeschlossen. Kritiker und Kritikerinnen werfen der hinduistisch-nationalistischen Partei BJP von Premierminister Modi vor, die 200 Millionen Muslime im Land zu diskriminieren.