Buschfeuer: Australische Feuerwehr kritisiert Premier

In Australien haben Feuerwehrleute heftige Kritik am Umgang von Premierminister Scott Morrison mit den verheerenden Buschbränden geübt. Der 57-jährige Feuerwehrmann Paul Parker sagte der Nachrichtenagentur AFP, er sei „absolut entsetzt“ über die Regierung in Canberra, „vor allem Scott Morrison“.

Parker verurteilte vor allem Äußerungen des Regierungschefs, wonach die Tausenden freiwilligen Feuerwehrleute gerne gegen die Flammen kämpften. „Sie haben keine Ahnung, Mann“, sagte Parker an Morrison gerichtet. Feuerwehrleute setzten im Kampf gegen die Buschbrände ihr eigenes Leben aufs Spiel, betonte Parker.

Feuerwehrmänner im Kampf gegen die Feuer in der Nähe von Burrill Lake
AP/Rick Rycroft

Er selbst sei für seine Gemeinde Nelligen im Einsatz gegen die Flammen: „Ich tue es nicht für Scott Morrison, und ich tue es nicht für irgendeinen der Idioten in der Regierung“, so Parker. Seit Beginn der Brandsaison im September sind mindestens drei Feuerwehrleute ums Leben gekommen.

Opferzahl steigt

Inzwischen stieg die Opferzahl in Australien auf 24. Ein 47-Jähriger erlitt einen tödlichen Herzinfarkt, als er südwestlich der Hauptstadt Canberra ein Grundstück vor der Feuersbrunst schützen wollte, wie die Polizei des Bundesstaates New South Wales heute mitteilte.

Nach der extremen Hitze und den starken Winden vom Vortag gebe es Berichte, dass Hunderte weitere Grundstücke und Häuser den Bränden zum Opfer gefallen seien, sagte der regionale Feuerwehrchef Shane Fitzsimmons. Er sprach angesichts des auch über Nacht wütenden Flammeninfernos von einem „schrecklichen Tag“. Allerdings sei die Wetterprognose für Sonntag etwas günstiger, nachdem die Temperaturen westlich der Millionenmetropole Sydney tags zuvor fast 50 Grad erreicht hatten.