Italienische „Sardinen“ planen Parteikongress

Die italienischen „Sardinen“, die Anhänger einer im November spontan entstandenen Anti-Populisten-Bewegung, wollen sich jetzt eine Struktur geben. Ein zweitägiger Parteitag, bei dem sich die Bewegung strukturieren will, wurde heute von der Bewegung angekündigt.

Der Kongress soll nach der Regionalwahl in der norditalienischen Region Emilia Romagna am 26. Jänner stattfinden. Das Datum steht noch nicht fest. Die „Sardinen“ wollen Eigenangaben zufolge den Dialog mit anderen politischen Kräften zur Bekämpfung von Populismus und Intoleranz aufrechterhalten.

Kampagne gegen rechte Lega

Die „Sardinen“ führen zurzeit eine Kampagne für den Wahlsieg des Mitte-Links-Kandidaten Stefano Bonaccini in der Region Emilia Romagna. Die rechte Lega, die mit ihrer Kandidatin Lucia Borgonzoni ins Rennen geht, hofft in der Hochburg der Linken auf einen Sieg. Das könnte laut Insidern den Weg zu einer vorgezogenen Parlamentswahl in Italien im Frühjahr ebnen.

Die „Sardinen“ hatten sich am 14. November als spontane Demo in Bologna gebildet, als Lega-Chef Matteo Salvini dort eine Wahlkampfkundgebung abhielt. Ziel der jungen Organisatoren war es, mehr Menschen zusammenzubringen als Salvini, und den größten Platz der Stadt eng gedrängt wie Sardinen zu füllen. Mitte Dezember beteiligten sich bereits Zehntausende Menschen an einer „Sardinen“-Demonstration in Rom.