Libyen: Haftar-Truppen verkünden Waffenruhe

In Libyen zeichnet sich eine Beruhigung im Konflikt zwischen den Truppen des abtrünnigen Generals Khalifa Haftar und der international anerkannten Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch ab. Die Truppen Haftars haben eine Waffenruhe angekündigt.

Die Waffenruhe stehe unter der Bedingung, dass sie auch von der gegnerischen Seite akzeptiert werde, teilte Haftars Sprecher Ahmed Mismari mit. Russland und die Türkei hatten die Kriegsparteien am Mittwoch zur Einstellung der Kämpfe aufgerufen.

Während Türkei die international anerkannte Regierung unterstützt und sich diesbezüglich auch militärisch engagiert, leistet Russland den Truppen Haftars Militärhilfe. Haftar führt seit April eine Offensive auf Tripolis, wo die international anerkannte Einheitsregierung ihren Sitz hat.

Conte: „Die Richtung stimmt“

In dem nordafrikanischen Land herrscht seit dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi 2011 Bürgerkriegschaos. Haftar hatte im vergangenen Jahr eine Offensive auf Tripolis begonnen, wo die international anerkannte Regierung von Sarradsch sitzt.

Der italienische Regierungschef Giuseppe Conte twitterte, die Truppen Haftas hätten den Waffenstillstand akzeptiert. Dies sei ein erster Schritt auf dem Weg zu einer politischen Lösung. „Es sind noch weite Strecken zu gehen, aber die Richtung stimmt.“ Conte hatte Mitte der Woche Haftar in Rom zu Konsultationen empfangen. Am Samstag sprach er ebenfalls in Rom lange mit al-Sarradsch.