Zehn Jahre nach Haiti-Beben: Tausende bei Gedenkfeier

Zehn Jahre nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti haben Tausende Menschen der Opfer der Katastrophe gedacht. Zahlreiche Haitianer nahmen gestern an Gedenkgottesdiensten teil. Präsident Jovenel Moïse legte einen Kranz an einer Gedenkstätte für die Erdbebenopfer außerhalb der Hauptstadt Port-au-Prince nieder, wo Tausende Tote in Massengräbern bestattet wurden. Auch Minister und ausländische Diplomaten nahmen an der Gedenkfeier teil.

Jovenel Moise bei Kranzniederlegung
Reuters/Andres Martinez Casares

Am 12. Januar 2010 ereignete sich in Haiti ein Erdbeben der Stärke 7,0, bei dem mehr als 200.000 Menschen ums Leben kamen. Mehr als 300.000 weitere Menschen wurden verletzt und über 1,5 Millionen obdachlos. Viele von ihnen lebten noch Jahre später in Notunterkünften. Durch eine auf das Erdbeben folgende Cholera-Epidemie kamen Tausende weitere Menschen ums Leben.

Auch zehn Jahre nach dem Beben ist der Karibikstaat immer noch auf internationale Unterstützung angewiesen. Politisch ist die Lage in Haiti höchst angespannt, immer wieder kommt es zu Protesten. Der Regierung werden zahlreiche Korruptionsaffären angelastet, während ein Großteil der Bevölkerung kaum genug zum Leben hat. Auch der Besuch von Präsident Moise an der Gedenkstätte für die Erdbebenopfer sorgte für Proteste.