Giammattei als Präsident Guatemalas vereidigt

Alejandro Giammattei ist der neue Präsident Guatemalas. Der konservative Politiker wurde gestern für eine vierjährige Amtszeit als Staats- und Regierungschef des mittelamerikanischen Landes vereidigt. Er trat die Nachfolge von Jimmy Morales an, dessen Wiederwahl die Verfassung nicht zuließ.

Der Präsident Guatemalas, Alejandro Giammattei
Reuters/Luis Echeverria

Zu der Zeremonie im Nationaltheater in Guatemala-Stadt waren zahlreiche lateinamerikanische Staatsoberhäupter angereist. Der 63 Jahre alte Giammattei hatte im vergangenen August die Stichwahl um das Präsidentenamt gegen die sozialdemokratische Ex-Präsidentengattin Sandra Torres gewonnen. Diese wurde kurz darauf wegen mutmaßlicher illegaler Wahlkampffinanzierung verhaftet.

Kampf gegen Kriminalität versprochen

Giammattei hat einen härteren Kampf gegen Kriminelle versprochen. Nach seiner Vereidigung kündigte er an, die mächtigen Gangs des Landes mittels eines neuen Gesetzes zu terroristischen Vereinigungen zu erklären.

Ein wichtiges Thema ist in Guatemala derzeit ein umstrittenes Migrationsabkommen mit den USA, das die Morales-Regierung Ende Juli unterzeichnet hatte, bisher aber nicht in Kraft getreten ist. Migranten und Migrantinnen, die auf dem Weg in die USA Guatemala betreten haben, können kein Asyl in den USA beantragen, sondern müssen das in Guatemala tun. Giammattei hatte sich gegen das Abkommen ausgesprochen, äußerte sich zuletzt nach Gesprächen mit Vertretern und Vertreterinnen der US-Regierung jedoch weniger eindeutig.

Giammattei ist gelernter Arzt. Wegen eines blutigen Einsatzes der Sicherheitskräfte in einer Haftanstalt im Jahr 2006 – während seiner Zeit als Chef der nationalen Gefängnisverwaltung – saß er fast ein Jahr lang in Untersuchungshaft. Letztlich wurde er aber freigesprochen.