Weinstein-Prozess: Model Gigi Hadid nicht in der Jury

Im Prozess gegen den ehemaligen Filmmogul Harvey Weinstein wegen Sexualverbrechen sind die ersten Juroren bestimmt worden. Das Gericht in Manhattan berief gestern fünf New Yorker, drei Männer und zwei Frauen, aus einem Pool von mehr als 100 Menschen in die Jury des aufsehenerregenden Prozesses.

Insgesamt wird die Jury aus zwölf Personen sowie sechs Ersatzjuroren bestehen. Das US-Model Gigi Hadid wurde als potenzielle Jurorin ausgeschlossen. Die Verteidigung hatte geltend gemacht, dass sie mit dem Model Cara Delevingne befreundet und damit befangen sei. Delevingne ist eine von 105 Frauen, die Vorwürfe gegen Weinstein geäußert hatten.

Mahnende Worte des Richters

Richter James Burke richtete deutliche Worte an die Anwesenden: Der Prozess sei kein Referendum über die „#MeToo“-Bewegung oder Frauenrechte, mahnte er. Die Entscheidung der Jury dürfe nur auf den Beweisen, die im Gericht präsentiert werden, beruhen. Der Prozess gegen Weinstein hatte am 6. Jänner begonnen, nach der Auswahl der Jury soll es am 22. Jänner mit den Auftaktplädoyers erstmals um Inhaltliches gehen. In dem Prozess gegen Weinstein geht es um die Vorwürfe von zwei Frauen: Der heute 67-Jährige soll eine von ihnen 2006 zum Oralsex gezwungen haben, die andere soll er 2013 vergewaltigt haben.

Anwalt beklagt „karnevalhafte“ Atmosphäre

Die Verteidigung des Multimillionärs versuchte erneut, den Richter von der Verlegung der Verhandlung außerhalb von New York City zu überzeugen. In einem Antrag vom Vortag führte sie die „karnevalhafte“ Atmosphäre, unter anderem wegen Anti-Weinstein-Kundgebungen vor dem Gericht, an. Das und der große Medienauflauf könnten die Unvoreingenommenheit der Jury beeinflussen. Der Richter wies das zurück.

Der Prozess soll insgesamt mehr als zwei Monate dauern. Bei einer Verurteilung droht Weinstein eine lebenslange Haftstrafe. In Kalifornien ist ein weiterer Strafprozess angekündigt.