Drei mutmaßliche Neonazis in USA festgenommen

Die US-Bundespolizei FBI hat drei mutmaßliche Mitglieder einer Neonazi-Gruppierung festgenommen. Wie Bundesanwälte gestern im Bundesstaat Maryland mitteilten, wird den Männern im Alter zwischen 19 und 27 Jahren unter anderem der Verstoß gegen Waffengesetze zur Last gelegt.

Kurz vor der Festnahme hatte der Gouverneur des an Maryland angrenzenden Bundesstaats Virginia, Ralph Northam, wegen mutmaßlich drohender Gewalttaten durch Rechtsextremisten den Notstand ausgerufen.

Paramilitärische Trainingslager

Die drei Festgenommenen sollen einer Gruppe namens „The Base“ („Die Basis“) angehören. Dabei soll es sich um ein internationales Netzwerk weißer Rassisten handeln, das paramilitärische Trainingslager abhält. Die drei Männer hatten nach Angaben der Ermittler Vorräte an Munition angelegt und eine funktionierende automatische Waffe gebaut. Zwei der Festgenommenen sind US-Bürger, der dritte ist Kanadier.

Wie US-Medien unter Berufung auf Sicherheitskreise berichten, hatten die drei Männer darüber diskutiert, ob sie an einer Demonstration von Waffenfreunden am Montag in Richmond – der Hauptstadt von Virginia – teilnehmen sollten. Dort soll gegen ein neues Gesetz protestiert werden, welches das Tragen von Schusswaffen in den Gebäuden des Regionalparlaments verbietet.

Gouverneur Northam hatte am Mittwoch gewarnt, es gebe „glaubwürdige“ Geheimdienstinformationen, wonach es rund um die Demonstration zu Gewalt kommen könnte. Er verwies auf „weiße nationalistische Rhetorik“ im Vorfeld der Versammlung und Pläne von „Milizen“, zu der Demonstration anzureisen.