Werbung auf WhatsApp vorerst vom Tisch

WhatsApp rückt vorerst von seit Jahren gewälzten Plänen zur Einführung von Werbung in dem Chatdienst ab. Zuletzt wurde daran gearbeitet, Anzeigen im „Status“-Bereich unterzubringen, in dem Nutzer für einen Tag Fotos und Videos mit ihren WhatsApp-Kontakten teilen können. Man sehe darin zwar weiterhin eine langfristige Chance, wie ein WhatsApp-Sprecher dazu heute mitteilte – detaillierten Zeitplan dafür gebe es allerdings noch nicht.

Bei WhatsApp wird schon lange um das richtige Geschäftsmodell gerungen. Die WhatsApp-Gründer erteilten jeglicher Werbung ursprünglich eine kategorische Absage und wollten den Chatdienst ursprünglich über eine Abogebühr von einem Dollar pro Jahr finanzieren. Dann verkauften sie die Firma aber 2014 an Facebook. Das Onlinenetzwerk – das sich fast ausschließlich mit Werbung finanziert – setzte auf ein kostenloses WhatsApp und ließ sich Zeit mit Überlegungen, wie mit dem Chatdienst Geld verdient werden kann.

Zu den aktuell verfolgten Plänen gehört, Unternehmen für zusätzliche Funktionen zur Kasse zu bitten, wenn sie über WhatsApp mit ihren Kunden kommunizieren. Zudem wird an der Einführung einer Bezahlfunktion in mehreren Ländern gearbeitet. Interner Streit um die Anzeigenpläne gilt als ein zentraler Auslöser für den Abgang der beiden WhatsApp-Gründer Jan Koum und Brian Acton, die nach der Übernahme durch Facebook zunächst an Bord geblieben waren.