Häfen im Osten Libyens stoppen Ölexporte

Kurz vor Beginn der Libyen-Konferenz in Berlin hat sich die Lage in dem nordafrikanischen Land weiter zugespitzt. Die ostlibyschen Häfen, die unter Kontrolle von General Chalifa Haftar stehen, haben die Ölexporte eingestellt. Damit wird mehr als die Hälfe der Ölproduktion des Landes gestoppt.

Ein Sprecher von Haftars Libyscher Nationalarmee (LNA) sagte, das „libysche Volk“ habe die Häfen geschlossen. Aus Kreisen der staatlichen Ölfirma NOC verlautete, die LNA und eine ostlibysche Schutztruppe hätten die Schließung befohlen. NOC-Chef Mustafa Sanalla hatte zuvor in einer Mitteilung vor einem solchen Schritt gewarnt: „Der Öl- und Gassektor ist der Nerv der libyschen Wirtschaft. Er sollte nicht als Karte in politischen Verhandlungen benutzt werden.“

Morgen steht in Berlin eine internationale Konferenz an, die eine Eskalation der Lage in Libyen verhindern soll. Zu dem Treffen auf Einladung der deutschen Kanzlerin Angela Merkel unter der Ägide der UNO werden nicht nur die beiden libyschen Konfliktparteien, sondern auch Vertreter der USA, Russlands, Großbritanniens, Chinas, der Türkei sowie der EU erwartet. Ob der von den Vereinten Nationen anerkannte libysche Regierungschef Fajis al-Sarradsch und sein Gegenspieler General Haftar morgen tatsächlich kommen, gilt allerdings als unklar.