Tote bei Autobombenanschlag in Somalia

Bei der Explosion einer Autobombe in Somalia sind gestern vier Menschen getötet worden. Mehrere Menschen wurden nach Angaben der somalischen Polizei verletzt. Zunächst war nur von Verletzten die Rede gewesen. Zu dem Attentat in Afgoye in der Nähe der Hauptstadt Mogadischu bekannte sich heute die radikalislamische Al-Schabab-Miliz.

Der Anschlag galt offenbar wohl Ingenieuren aus der Türkei, die an Straßenarbeiten bei Afgoye beteiligt waren. Ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug sei mit hoher Geschwindigkeit auf einen Platz gefahren, auf dem sich die türkischen Ingenieure und somalischen Polizisten aufgehalten hätten, berichtete die Polizei. Drei Türken und ihr Übersetzer sowie zwei somalische Polizisten seien verletzt worden.

Al-Schabab-Miliz bekannte sich zu Attentat

Das türkische Verteidigungsministerium verurteilte das Bombenattentat auf Zivilisten. Ein Sprecher von al-Schabab erklärte, seine Organisation sei für den Anschlag verantwortlich. Er sprach von Verletzten und Toten. Allerdings weichen die Angaben der Extremisten über ihre Opfer häufig von denen der Behörden ab. Oft gibt es auch kein Bekenntnis der al-Schabab zu Anschlägen, für die die Behörden die Extremisten verantwortlich machen.

Unbekannter Verletzter nach Anschlag durch Autobombe in Afgoye.
Reuters/Feisal Omar

Unruhen und Unsicherheit

Afgoye liegt rund 30 Kilometer nordwestlich von Mogadischu. Die Türkei leistet Somalia seit der Hungersnot 2011 Hilfe unter anderem beim Straßenbau. Die Regierung in Ankara will zugleich – in Konkurrenz zu Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten – ihren Einfluss am Horn von Afrika ausweiten.

Somalia leidet seit Jahrzehnten unter Unruhen und Unsicherheit. 1991 stürzten mehrere Milizen gemeinsam Diktator Siad Barre, kämpften dann aber gegeneinander. Die Al-Schabab-Miliz bekämpft die von den Vereinten Nationen und Soldaten der Afrikanischen Union (AU) unterstützte Regierung und will ein islamistisches Regime errichten. Die mit der Extremistenorganisation al-Kaida verbündete Miliz hat nicht nur in Somalia, sondern auch in Kenia und Uganda mehrfach Attentate verübt.