Verdacht auf Manipulation bei Mitsubishi-Dieselmotoren

Wegen möglicher Manipulationen an Dieselautos der Marke Mitsubishi sind heute die Geschäftsräume eines Autokonzerns, eines Handelsunternehmens sowie von zwei Autozulieferkonzernen durchsucht worden. Ermittelt werde wegen des Verdachts auf Betrug, teilte die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main mit. Motoren von Mitsubishi-Fahrzeugen sollen demnach mit einer illegalen Abschalteinrichtung ausgerüstet worden sein. Die Ermittlungen betrafen unter anderem drei Standorte des Zulieferers Continental.

Beamte der Staatsanwaltschaft sowie verschiedener Polizeipräsidien und Landeskriminalämter untersuchten bundesweit zehn Gewerbeobjekte, „um Beweismittel insbesondere hinsichtlich der Abschalteinrichtung, der Bewerbung und der Verantwortlichkeit zu gewinnen“, erklärte die Behörde.

Continental will „vollumfänglich“ kooperieren

Der Zulieferer Continental bestätigte Durchsuchungen an drei Standorten. Das Unternehmen werde als Zeuge geführt und kooperiere „vollumfänglich“ mit den Behörden, teilte Continental mit. Der Konkurrent Bosch war nach eigenen Angaben am Dienstag nicht betroffen.

Laut Staatsanwaltschaft besteht der Verdacht, dass 1,6- und 2,2-Liter-Dieselmotoren von Mitsubishi-Fahrzeugen der Abgasnormen Euro 5 und Euro 6 mit einer Abschalteinrichtung zur Schadstoffminderung versehen sind, „die dafür sorgt, dass die zulässigen Grenzwerte für Stickoxide zwar auf dem Prüfstand, nicht jedoch im Realbetrieb eingehalten werden“. Käufer, die entsprechende Modelle seit 2014 als Neuwagen erworben hätten, sollten sich als Zeugen bei der Polizei melden.

Der japanische Autobauer Mitsubishi Motors ist seit 2016 Teil einer Allianz mit Renault und Nissan. Der Dieselskandal, von dem Mitsubishi bisher verschont blieb, nahm 2015 seinen Anfang, als Volkswagen den Einbau von Manipulationssoftware in weltweit elf Millionen Fahrzeugen eingestand. Die Abschalteinrichtungen ermöglichten Fahrzeugen, auf der Straße bis zu 40-mal so viel schädliche Stickoxide auszustoßen als erlaubt.