„Football Leaks“-Hacker steckt hinter Angola-Enthüllung

Der Auslöser der „Football Leaks“-Enthüllungen über die Geschäfte europäischer Proficlubs hat nach Angaben seiner Anwälte auch die brisanten Dokumente über die angolanische Milliardärin Isabel dos Santos beschafft.

Der 31-jährige Portugiese Rui Pinto stecke auch hinter den von Journalisten „Luanda Leaks“ getauften Enthüllungen über den Reichtum der Tochter des ehemaligen angolanischen Präsidenten Jose Eduardo dos Santos und über deren Firmenimperium, so Pintos Anwälte heute.

Mann aktuell in Haft

Der Hacker wartet in einem Gefängnis in Lissabon auf sein Auslieferungsverfahren wegen der 70 Millionen Dokumente umfassenden „Football Leaks“. Die Anwälte wollen, dass Pinto als Whistleblower anerkannt wird, da er im öffentlichen Interesse gehandelt habe.

In den mehr als 700.000 Dokumenten, die Pinto über Isabel dos Santos gesammelt habe, seien „alle Daten zu den jüngsten Enthüllungen über den Reichtum von Isabel dos Santos und ihrer Familie sowie über alle darin womöglich verwickelten Personen enthalten“, sagten die Anwälte William Bourdon und Francisco Teixeira da Mota.

Übergab von Daten an Whistleblower-Plattform

Der Hacker habe bereits Ende 2018 eine Festplatte mit den Daten an die afrikanische Whistleblower-Plattform PPLAAF übergeben. Diese habe sie dann an das internationale Journalistenkonsortium ICIJ weitergereicht, das in der vergangenen Woche über 37 Medienpartner die Ergebnisse der darauf fußenden Recherchen veröffentlicht hatte.

Die beiden Organisationen bestätigten gestern, dass Pinto hinter den Dokumenten stecke. Sein Anwalt Bourdon war einer der Mitgründer der PPLAAF. Teixeira da Mota hofft, dass die Rolle des Hackers in Angola positiven Einfluss auf die Haltung der Justiz im Verfahren wegen der „Football Leaks“ hat.